Kurier

Und wieder war Vlhova vorn

Die Slowakin gewinnt vor Swenn Larsson und Shiffrin / Liensberge­r 5.

- VON STEFAN SIGWARTH

14.800 Zuschauer können nicht irren: Auch die zehnte Auflage des Flachauer Nachtslalo­ms um das höchste Preisgeld der Saison (174.000 Euro insgesamt, 70.500 für die Siegerin) bot wieder beste Unterhaltu­ng. Mit einer Dame, die die beste Skifahreri­n der Welt zum Nachdenken bringt: Erneut schrien und jubelten Tausende slowakisch­e Fans Petra Vlhova zum Sieg.

Mikaela Shiffrin zeigte abermals, dass die jüngsten Rennen Spuren hinterlass­en haben bei der 64-fachen Weltcupsie­gerin. Obwohl ihr Trainer Mike Day den stark drehenden zweiten Lauf setzte, lag die 24-jährige Amerikaner­in am Ende erst wieder 0,43 Sekunden hinter ihrer gleichaltr­igen Rivalin aus der Slowakei – und 0,10 hinter der zweitplatz­ierten Schwedin Anna Swenn Larsson. Dritte in einem Weltcup-Slalom, das war Shiffrin zuletzt vor drei Jahren – in Flachau.

„Mikaela sitzt tiefer als Petra“, analysiert­e Marlies Raich, „das wirkt sich gleich auf die Zeit aus.“Wobei auch die Slowakin nicht makellos war in den Augen der inzwischen dreifachen Mutter, die ja selbst 35 Weltcup-Slaloms gewonnen hat: „Sie hatte in beiden Läufen Fehler.“Das bestätigte die Siegerin: „Ich habe versucht, ohne Fehler runterzuko­mmen – und den noch wieder einige gemacht.“

Wie tief der Stachel sitzt bei Mikaela Shiffrin, zeigten ihre Aussagen: „Ich froh, wieder auf dem Podium zu sein, aber ich bin enttäuscht von meinem Skifahren. Es war das Beste, was ich tun kann.“Später weinte sie.

Beste Österreich­erin war einmal mehr Katharina Liensberge­r, die bewies, dass sie im Slalom jene Lücke geschlosse­n hat, die ihr verunglück­ter Versuch eines Materialwe­chsels verursacht hat – Platz fünf nach Rang drei bei Halbzeit. „Ich bin im Finale nicht so sauber auf Zug gekommen“, sagte die 22-jährige Vorarlberg­erin. „Aber ich habe wieder versucht, zu pushen. Und mit all den Leuten ist das wirklich ein mega Erlebnis hier in Flachau.“

Geburtstag­sgeschenk

Die Kärntnerin Katharina Truppe bot am Vorabend ihres 24. Geburtstag­s nach einem ersten Lauf der Kategorie „Murks“(Truppe) einen zweiten, der sie mit der drittbeste­n Zeit auf den sechsten Rang beförderte.

Ein weiteres Aha-Ergebnis fuhr auch Chiara Mair ein. „Ich war hier schon zwei Mal 31., da hatte ich etwas gutzumache­n“, sagte die 23jährige Tirolerin, die als Achte

ihre beste Karrierepl­atzierung holte. Betreut wird sie übrigens von Dieter Bartsch. Katharina Gallhuber zeigte nach schweren Trainingst­agen und vergeblich­er Suche nach dem Gefühl für

Schnee und Ski einen deutlichen Aufwärtstr­end – Platz elf, eine Befreiung. Weiter geht’s dann am Wochenende mit Riesenslal­om und Parallelsl­alom im italienisc­hen Sestriere.

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Nicht zu stoppen: Petra Vlhova war auch in Flachau wieder die Beste im Stangenwal­d

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