Ein Protz-Video, das vielen jungen Menschen falsche Werte vermittelt
Geld und Moral. Lamborghini, Luxus-Yacht (19.500 Euro pro Tag), vergoldetes Steak – auf seiner „The Breezy Tour“zeigt Dortmunds Jung-Star Jadon Sancho: Geld spielt für ihn keine Rolle. Auf Instagram postete der 19-Jährige ein Video, bei dem er Jetski fährt, sich von Bären aus der Hand fressen lässt, durch die Wüste fährt und vieles mehr. Es hat mehr als eine Million Aufrufe.
Der Dortmund-Topscorer war schon öfter aufgefallen, weil er es mit der Disziplin etwas locker nimmt. Hat er mit seinem Protz-Video übertrieben? Ist es vertretbar, fast drei Millionen (vorwiegend) jugendlichen Instagram-Followern zu zeigen, der verschwenderische, luxuriöse Lebensstil sei cool? Es wird heiß diskutiert.
Mit einem Jahresgehalt von sechs Millionen Euro ist so eine Reise leistbar. Aber ein professionell produziertes Video zu posten, bei dem man einen so extravaganten Lebensstil zeigt, muss nicht sein. Vielen Jugendlichen könnten damit falsche Werte vermittelt werden. Man muss sich keinen Lamborghini, eine Yacht oder ein
Goldsteak leisten können. Wenn man Derartiges aber immer wieder von seinen Idolen sieht, erzeugt es Druck, die teuersten Sachen zu kaufen, obwohl man sich das nicht leisten kann. Sancho hilft mit seinem Video nicht weiter.
Es ist okay, etwas Luxus zu genießen, wenn man das Geld dafür hat. Aber man muss das nicht in die Welt hinausposaunen. Der eigene Verein sieht sich sogar veranlasst, einen „Team Integration Manager“einzustellen, um das Problem Sancho in den Griff zu bekommen. Es ist ohnehin zweifelhaft, ob ein Steak mit Gold besser schmeckt.