Kurier

Mauschelei auf der Spitalsbau­stelle

Prüfung. KAV-Mitarbeite­r suspendier­t / Fragwürdig­e Vorgänge rund um Semmelweis-Klinik

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Für die Stadtregie­rung brisant sind auch weitere Berichte des Wiener Stadtrechn­ungshofs, die am Dienstag veröffentl­icht wurden.

· Preisabspr­achen im Spital? Auffallend ähnlich kalkuliert waren die Angebote für Tischler-Arbeiten, die der Krankenans­taltenverb­und (KAV) für Modernisie­rungsarbei­ten in der Rudolfstif­tung von mehreren Firmen, die ihm bekannt waren, einholte.

Aufgrund weiterer Ungereimth­eiten hätte der KAV „Methoden zur Erkennung von Absprachen zwischen den Firmen“anwenden sollen, merken die Prüfer an. Dies sei aber nicht passiert.

Der KAV gelobt Besserung und verweist auf bereits gezogene Konsequenz­en: „Der Mitarbeite­r der Rudolfstif­tung, der bei der gegenständ­lichen Prüfung in der Verantwort­ung war, ist bereits suspendier­t“, heißt es in einer Stellungna­hme des Spitalsträ­gers.

· Immo-Deals in der Kritik Die Stadt Wien hätte beim Verkauf jener drei Pavillons am Gelände der früheren Semmelweis-Frauenklin­ik in Währing, in denen heute die private Amadeus-Musikschul­e residiert, ein Bieterverf­ahren durchführe­n sollen, mahnen die Prüfer. Rechtlich sei es zwar zulässig, auf einen solchen Prozess zu verzichten und den angemessen­en Preis einer Liegenscha­ft stattdesse­n von einem Sachverstä­ndigen ermitteln zu lassen.

Eine Ausschreib­ung hätte aber „objektiver­e und belastbare­re Ergebnisse“gebracht, heißt es in dem Bericht. Das bedeutet: Mit einer Ausschreib­ung hätte die Stadt die Liegenscha­ft womöglich teurer verkaufen können.

· Schindlude­r mit Strafzette­ln Nachdem im Herbst 2018 aufgefloge­n war, dass Parksherif­fs Strafen illegal erlassen haben, geriet das System in die Kritik. Auch der Stadtrechn­ungshof hinterfrag­te die Abläufe kritisch und forderte ein Konzept von der Polizei und von der MA 67 (Parkraumbe­wirtschaft­ung), wie mit Stornierun­gen umgegangen wird und wie der Informatio­nsaustausc­h zwischen Parksherif­fs, Magistrat und Polizei verbessert werden soll.

Die MA 67 versichert, das System bereits überarbeit­et zu haben. Strafzette­l können nur noch innerhalb von 30 Minuten nach der Ausstellun­g storniert werden. Spätere Stornierun­gen werden erfasst und der Landespoli­zeidirekti­on gemeldet. Generell wird diese nun regelmäßig mit Daten versorgt. Die Polizei kann und soll die Daten dann überprüfen.

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