Evakuierungen in Wuhan laufen an
USA, Frankreich, Japan. Virus-Infektion zieht dramatische Kreise
Am Dienstag schon wollen die USA einen Flug von Wuhan, dem Epizentrum der Coronavirus-Epidemie, nach San Francisco organisieren. Für das amerikanische Konsulatspersonal sowie einen Teil der rund 1.000 US-Bürger, die sich in der Elf-Millionen-Stadt aufhalten sollen. Auch Frankreich plant eine Evakuierungsaktion für seine Landsleute, bei denen es sich vor allem um Mitarbeiter der französischen Automobilkonzerne Nissan-Renault und PSA handelt. Japan plant eine ähnliche Mission.
Der Bürgermeister Wuhans befürchtet indes, dass die
Zahl der Infektionen in der Stadt um 1.000 hochschnellen könnte. Bisher wurden in ganz China mehr als 2.000 Fälle registriert und Dutzende Tote (Stand Sonntag), die allermeisten in der Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan.
In dieser Region sind wegen der Quarantäne-Maßnahmen 45 Millionen Menschen in 14 Metropolen de facto von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt keine Bus-, Bahn- oder Flugverbindungen. Privat-Pkw werden von der Polizei gestoppt. Auch in Peking, Shanghai und anderen Provinzen wurde der Überlandverkehr eingestellt. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, erließen die Behörden in der Provinz Guangdong (113 Millionen Einwohner) eine Mundschutz-Pflicht für den öffentlichen Raum. In Peking trägt mittlerweile fast jeder freiwillig eine Gesichtsmaske. Kindergärten, Schulen und Universitäten bleiben in der chinesischen Hauptstadt bis auf Weiteres geschlossen.
Reisende, die sich in Wuhan aufhielten, das ordneten die Behörden in Peking weiters an, sollen 14 Tage lange zu Hause bleiben, um die Ansteckungsgefahr für andere zu verringern.