Lady Di im Obdachlosenheim
Tragikomödie um Frauen ohne festen Wohnsitz
Der Glanz der Unsichtbaren.
Auf sozialromantische, nicht gerade realistische Komödien scheint das französische Kino spezialisiert zu sein. Doch die Frauen, die in diesem Film im Mittelpunkt stehen, schaffen es außerhalb des Kinos bestenfalls an den Rand der gesellschaftlichen Wahrnehmung.
Gespielt werden sie von Laien, die davor auch im eigenen Leben die Erfahrung der Obdachlosigkeit gemacht haben. Frauen, die von Schicksalsschlägen aus der Bahn geworfen wurden und die sich seither so schämen, dass sie anonym bleiben wollen. „Lady Di“, „Salma Hayek“, oder „Brigitte Macron“schreiben sie deshalb auf Meldezettel, die man im Betreuungsheim eines Städtchens in Nordfrankreich abgeben muss.
Aerobic
Die obdachlosen Frauen werden zwar freundlich behandelt, aber schlafen dürfen sie in der nur tagsüber geöffneten Heimstätte nicht. Am Beginn des Films droht die Gefahr, dass die
Sozialeinrichtung geschlossen werden könnte, weil zu wenige den Rückweg in den Arbeitsalltag schaffen.
Eine Art „matriarchale Groß-WG“entsteht, in der es keine Grenze zwischen Betreuerinnen und Betreuten mehr gibt, sondern nur die Gruppe, die ein Ziel hat: die nötige Fitness für den Arbeitsmarkt. Daraus ergeben sich auch komische Szenen, die leider bisweilen in Clownerie und Schadenfreude abdriften – wie etwa, wenn die Frauen Aerobic machen. Durch das Zusammenspiel von professionellen Schauspielerinnen und Laiendarstellerinnen bekommt der Film eine ganz eigene Dynamik, die aus den „Unsichtbaren“„glänzende“Figuren macht.