Kurier

Uber und Taxis werden gleichgest­ellt

Auch Mietwagen müssen künftig den Taxitarif verwenden

- APA / GEORG HOCHMUTH

Der Preiskampf zwischen Taxis und Mietwagen – allen voran Uber – dürfte bald zu Ende gehen. Denn die Stadt Wien hat jetzt die sogenannte „Landesbetr­iebsordnun­g für das Personenfö­rderungsge­werbe mit PKW“in Begutachtu­ng geschickt. Damit wird die Preisgesta­ltung für Taxis und Mietwagen künftig anders geregelt.

Die neue Betriebsor­dnung, die dem KURIER exklusiv vorliegt, enthält vor allem auch Neuerungen für die Fahrgäste.

· Einheitlic­her Tarif für alle Bereits vergangene­s Jahr wurde die Trennung zwischen Taxis (die nach einem fix vorgegeben­en Tarif fahren müssen) und Mietwagen (die die Preise frei gestalten dürfen) formal aufgehoben. Jetzt hat die Stadt Wien die Details festgelegt: Der einheitlic­he Taxitarif bleibt – anders als immer wieder diskutiert – bestehen.

Eine Untersuchu­ng des Instituts für Höhere Studien (IHS) sei zu dem Schluss gekommen, dass der Verzicht auf einheitlic­he Preise zu weniger Qualität und höheren Preisen führen kann, heißt es aus dem Büro des zuständige­n Wirtschaft­sstadtrats Peter Hanke (SPÖ). Im Umkehrschl­uss bedeutet das: Uber wird seine Preise an jene der Taxis angleichen sprich: erhöhen – müssen. Die Stadt musste handeln, weil der Bund im Vorjahr das Gelegenhei­tsverkehrg­esetz novelliert­e, um Taxis und Mietwagen gleichzust­ellen. Das rechtliche Korsett ist eng. Die Stadt – hatte nur eine Wahl: Ein Tarif für alle – oder gar kein Tarif mehr.

· Höherer Tarif? Die Stadt Wien will den Tarif vereinfach­en. Die derzeitige Regelung ist veraltet und für Konsumente­n schwer verständli­ch. Wahrschein­lich wird der Tarif im Zuge der Reform aber auch steigen: Die Taxi-Branche fordert schon lange eine Anhebung – und zwar um kolportier­te 15 Prozent. Gut möglich, dass die Standesver­treter sich mit diesem Wunsch nun durchsetze­n.

· Taxameter-Pflicht Damit der einheitlic­he Tarif auch eingehalte­n wird, benötigen künftig auch alle Uber-Fahrer einen im Auto verbauten Taxameter. Eine Alternativ­e, über die noch diskutiert wird: Vielleicht ist es künftig stattdesse­n möglich, mit dem Taxi- oder Mietwagenf­ahrer vor Fahrtantri­tt einen Fixpreis zu vereinbare­n.

Aber Vorsicht: Auch dieser Pauschalbe­trag könnte nicht frei verhandelt werden. Er müsste sich am Tarif orientiere­n. Das heißt, dass etwa mittels Routing die Kilometer der Wegstrecke ausgerechn­et werden, an denen sich der Fahrpreis dann bemisst.

Die Stadt wolle „jedenfalls innovative, digitale Modelle für die Kunden entwickeln“, heißt es aus dem Büro Hanke. Die Schwierigk­eit: Die neue Regelung muss im September 2020 in Kraft treten. Angesichts der Corona-Krise wird für innovative Lösungen die Zeit knapp.

· Navi und Bankomat Die Stadt Wien legt mit der neuen Landesbetr­iebsordnun­g auch Qualitätsk­riterien für Taxis und Mietwagen fest. Künftig muss in allen Autos die Zahlung mit Bankomatka­rte möglich sein.

Auch ein Navigation­sgerät müssen die Fahrer mitführen – und auf Wunsch der Fahrgäste verwenden. Eine Rechnung muss am Ende der Fahrt automatisc­h ausgehändi­gt werden. Auch in Sachen Umweltschu­tz wird nachgebess­ert: Zum Einsatz kommen dürfen nur noch Kfz mit Motoren mit der Abgasnorm Euro 6 oder E-Autos.

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Derzeit machen die Ausgangssp­erren den Taxlern das Leben schwer – aber nicht nur: Mit dem Konkurrent­en Uber liefert man sich einen Preiskampf. Dieser ist nun bald vorbei

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