Jetzt hat auch der Schach-Weltverband aufgegeben
Wie das kleine gallische Dorf aus „Asterix“stemmte sich der Schachsport gegen die Coronavirus-Krise und zog sein Kandidatenturnier im russischen Jekaterinburg ohne Körperkontakt und ohne Publikum durch, am Donnerstag aber zog der Weltverband FIDE dann doch die Reißleine und unterbrach den Bewerb.
Man könne die sichere und rechtzeitige Heimreise der Spieler und Vertreter nicht gewährleisten, teilte die FIDE mit. Die weiteren Runden sollen zu einem späteren Zeitpunkt mit dem jetzigen Spielstand fortgesetzt werden. Wann das sein soll, war zunächst nicht bekannt. Hintergrund ist die Entscheidung der russischen Regierung, wegen der Ausbreitung des Coronavirus keine Flüge ins Ausland mehr zu erlauben.
Zur Halbzeit des Kandidatenturniers lagen zuletzt der Franzose Maxime Vachier-Lagrave und der Russe Jan Nepomnjaschtschi gemeinsam in Führung. Am Donnerstag hätte die zweite Hälfte des Turniers mit der achten Runde beginnen sollen. Der Preisgeldfonds beträgt 500.000 Euro. Der Sieger erkämpft sich das Recht, Norwegens Schach-Weltmeister Magnus Carlsen herauszufordern. Die WM soll im Rahmen der Weltausstellung Expo in Dubai Ende des Jahres stattfinden.
Ein wenig Sport gibt es freilich immer noch. In Weißrussland, das am Donnerstagmittag offiziell 86 Corona-Infizierte aufwies, rollt der Fußball, am Samstag steht um 15 Uhr das Hauptstadtderby zwischen FC Minsk und Dinamo Minsk auf dem Plan (tipp3-Spiele 26, 27).