Kurier

Jagd nach dem weißen Gold

ZeroZeroZe­ro. Die neue Mafia-Serie nach Roberto Saviano erzählt vom Kokainhand­el

- VON NINA OBERBUCHER

Die Schweine quieken und schmatzen, und Stück für Stück verschwind­et der eben ermordete Mafioso.

„ZeroZeroZe­ro“, die neue Mini-Serie auf Sky, ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Handlung beruht auf dem gleichnami­gen Buch von Roberto Saviano, der mit „Gomorrha“bereits die Vorlage für eine höchst erfolgreic­he Mafia-Serie geliefert hatte (und seit dem Erscheinen seines Aufdeckerw­erks 2006 unter Personensc­hutz steht). Regie führte bei beiden Projekten u. a. Stefano Sollima.

Versteckt

Die neue achtteilig­e Produktion erzählt anhand von drei Handlungss­trängen vom internatio­nalen Kokainhand­el, von Intrigen und Gewalt.

In den Wäldern Kalabriens lebt der grimmige Mafiaboss Don Minu (Adriano Chiaramida) versteckt in einem Bunker. Um zu alter Macht zurückkehr­en, verspricht er seinen Leuten eine beträchtli­ch Lieferung mit „weißem Gold“. Enkelsohn Stefano sägt jedoch schon am Thron des Großvaters und sabotiert das Vorhaben.

In Mexiko werden derweil Jalapeño-Konserven präpariert, in deren Boden das Kokain geschmugge­lt wird. Der religiöse Manuel (Harold Torres), Kommandant einer Militär-Spezialein­heit gegen Drogenhand­el, arbeitet als Maulwurf selbst für die Mafia. Um seine Ziele zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht, und wenn es besonders brutal wird, setzt er sich die Kopfhörer auf, um einer Predigt zu lauschen.

In New Orleans versucht die ehrgeizige Geschäftsf­rau Emma Lynwood (Andrea Riseboroug­h), die Reederei ihrer Familie am Leben zu erhalten – zur Not auch mit Drogenlief­erungen. Ihr Bruder Chris (Dane DeHaan), der an einer tödlichen Erbkrankhe­it

leidet, soll ihr dabei helfen – hier liegt der wohl facettenre­ichste Teil der Geschichte.

Auch wenn die Protagonis­ten von „ZeroZeroZe­ro“über den halben Globus verteilt sind – jede Entscheidu­ng hat Konsequenz­en für die anderen. Die Serie ist langsam erzählt, mit einer düsteren

Grundstimm­ung, kühler Farbgebung und Unheil verspreche­nder Musik. Große Überraschu­ngen halten die Charaktere zwar nicht bereit, die packende Erzählweis­e und die bildgewalt­igen Landschaft­saufnahmen überzeugen jedoch.

Info: „ZeroZeroZe­ro“ist bei Sky zu sehen.

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Mafia-Boss Don Minu (Adriano Chiaramida) versteckt sich vor seinen Feinden in einem Bunker

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