Der letzte dreht das Licht ab
Serien-Aus. Mit der Folge 1.758 verabschiedet sich die „Lindenstraße“von den TV-Schirmen
Es heißt Abschied nehmen von einem Stück T VGeschichte: Mit Folge 1.758 (Titel: „Auf Wiedersehen“) wird an diesem Sonntag in der ARD die letzte Episode der Vorabendserie „Lindenstraße“zur Ausstrahlung gebracht. Ein Tag, den die (verbliebenen) Fans der seit dem Jahr 1985 laufenden WDRProduktion mit Wehmut vor den TV-Geräten verbringen werden.
Die Schauspieler hingegen hatten bereits genug Zeit, um den Trennungsschmerz ausklingen und die Tränen trocknen zu lassen, fiel doch in den Studios in Köln-Bocklemünd – bereits am 20. Dezember 2019 die letzte Klappe. Trotzdem fand, einer Tradition der Serie folgend, auch die Gegenwart noch Einzug in die letzten Folgen der „Lindenstraße“. So war etwa (via Nachvertonung) in einer Szene aus dem Radio zu hören, dass die Schulen wegen der Corona-Krise geschlossen werden müssen.
Vor allem in den ersten Jahren war die nach dem Vorbild der britischen Seifenoper „Coronation Street“und den Kindheitserinnerungen von Schöpfer schen. Sie brach mit Figuren Hans W. Geißendörfer auf wie dem schwulen Carsten die deutsche Lebenswelt des Flöter (1987: Der erste Kuss Jahre 1985 umgemünzte Produktion zwischen zwei Männern in aber mehr als nur eine einer deutschen Serie) , dem an aktuell gehaltene Endlos-Serie,indernormaleMenschenin Aids erkrankten Benno Zimmermann,derlesbischenTanja einem normalen Mehrfamilienhaus Schildknecht sowie Geschichten ganz normale Dinge um Arbeitslosigkeit, tun: Die „Lindenstraße“lieferte Rechtsradikalismus, Umweltzerstörung gesellschaftspolitische Themen oder Sterbehilfe einige in die Wohnzimmer von – Tabus im deutschen Unterhaltungsfernsehen. einst bis zu 15 – Millionen Men- Das Credo lautete: „Unterhalten, aber nicht verblöden“.
Nach 34 Jahren und 4 Monaten, 7.032 Drehtagen, 52.740 Sendeminuten und 1.757 Folgen läuft die „Lindenstraße“am Sonntag (18.50, ARD) zum letzten Mal. Inhaltlich geht es in der letzten Folge u. a. um nichts Geringeres als um das Schicksal von „Mutter Beimer “(Marie-Luise Marjan).