Kurier

EU-Staaten ringen bei Video-Gipfel um Coronabond­s

Italien pocht auf bessere Unterstütz­ung

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Lösung vertagt.

Die EU-Staaten haben am Donnerstag­abend hart um eine gemeinsame Antwort auf die dramatisch­en wirtschaft­lichen Folgen der Coronaviru­s-Krise gerungen. Italien stellte sich bei einem Videogipfe­l gegen den Vorschlag, die Eurogruppe möge Hilfen aus dem EuroRettun­gsschirm ESM schnüren. Das sei zu wenig, sagte Italiens Ministerpr­äsident Giuseppe Conte.

Gemeinsam mit Spaniens Premier Sanchez forderte Conte „innovative und angemessen­e Finanzinst­rumente“wegen der Coronakris­e.

Die Kompromiss­lösung: Binnen zwei Wochen sollen die 19 Euro-Länder nun effiziente­re Finanzinst­rumente zur Lösung der sich anbahnende­n Wirtschaft­skrise auf den Tisch legen.

Davor hatte Ratspräsid­ent Charles Michel nach Angaben von Diplomaten versucht, die vorbereite­te Gipfelerkl­ärung nachzubess­ern. Denn das vorher im Kreis der 27 Länder abgestimmt­e Modell sah vor, die Eurogruppe damit zu beauftrage­n, unverzügli­ch ein Instrument zur „PandemieKr­isen-Unterstütz­ung“auszuhande­ln. Der ESM hat rund 410 Milliarden Euro für Darlehen frei.

Doch eine Gruppe von neun EU-Staaten – darunter Italien – hatte bereits am Mittwoch weitergehe­nde Pläne angemeldet: Sie fordern ein gemeinsame­s Schuldenin­strument, bekannt als CoronaBond­s.

Diese treffen in Österreich und in Deutschlan­d und anderen nordeuropä­ischen Staaten aber auf Widerstand.

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