Kurier

Corona-App mit neuen Funktionen

Ab Freitag können über die „Stopp Corona“-Anwendung des Roten Kreuzes Kontakte automatisc­h gespeicher­t werden. Auch ein Symptomtes­t wird hinzugefüg­t

- VON ANDREEA IOSA

Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes gibt es seit etwa zwei Wochen, sie wurde aber bisher als wenig effektiv kritisiert. Der Grund: alle Kontakte mussten manuell in Form eines „digitalen Handshakes“bestätigt werden. Ab Freitag soll die App nutzerfreu­ndlicher werden und auch neue Funktionen erhalten. Hinzugefüg­t werden ein Symptomtes­t sowie eine automatisc­he Aufzeichnu­ng der Kontakte. Der KURIER beantworte­t die wichtigste­n Fragen.

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Was macht die „Stopp Corona“-App? Physische Begegnunge­n werden anonymisie­rt abgespeich­ert. App-Nutzer können ihre Kontakte entweder manuell per „digitalem Handshake“oder ab Freitag auch automatisi­ert speichern.

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Welche Funktionen müssen am Handy aktiviert sein, damit die App funktionie­rt?

Damit Kontakte aufgezeich­net werden können, müssen am Smartphone WLAN, Bluetooth und Mikrofon eingeschal­tet sein. Die Geräte vernetzen sich aus einer Distanz von 2 Metern. Ein Kontakt muss für mindestens 15 Minuten bestehen. Wer will, dass Kontakte automatisc­h aufgezeich­net werden, muss diese Funktion in der App aktivieren.

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Warum braucht die App Zugriff auf das Mikrofon?

Um räumliche Distanzen zwischen Kontakten zu ermitteln, sendet das Smartphone Ultraschal­ltöne aus, die von den Mikrofonen anderer Smartphone­s in der Nähe registrier­t werden. Abgehört wird durch die App niemand.

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Was mache ich, wenn ich infiziert bin?

Wurde die Infektion vom Arzt bestätigt, sollte der Betroffene das per App melden. Dazu muss in der App der Knopf „Ärztliche Bestätigun­g melden“gedrückt werden. Danach gibt man seine Handynumme­r ein und bekommt einen TAN-Code zugeschick­t. Sobald dieser eingegeben wird, werden Kontakte informiert.

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Wer wird im Falle einer Infektion informiert?

Über die Infektion werden jene Kontakte informiert, die in der App in den vorangegan­gen 56 Stunden gespeicher­t wurden.

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Was passiert, wenn ich als Kontakt benachrich­tigt werde?

Bei einer Benachrich­tigung sollte man sich isolieren. Das Rote Kreuz rät, sich an die Hotline 1450 oder telefonisc­h an den Hausarzt zu wenden. Dann kann eine Testung veranlasst werden.

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Was kann der neue Selbsttest in der App?

Der Selbsttest ist ein Symptom-Checker, der vier Entscheidu­ngsfragen zu Corona-Symptomen stellt. Je nach Antwort kann so im Verdachtsf­all das Kontaktumf­eld ebenfalls frühzeitig informiert werden. Bin ich laut Selbsttest möglicherw­eise infiziert, soll ebenfalls die Hotline 1450 oder ein Hausarzt kontaktier­t werden.

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Ist die Nutzung der App freiwillig?

Ja, die Nutzung der App ist freiwillig. Experten gehen davon aus, dass mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerun­g eine solche App nutzen müssten, damit sie die Eindämmung des Virus effektiv unterstütz­en kann.

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Was ist, wenn ich kein Smartphone habe?

Um Menschen erreichen zu können, die kein Smartphone besitzen, wird an alternativ­en Möglichkei­ten gearbeitet. Das könnten ein Schlüssela­nhänger, eine Karte oder ein Armband mit Funkverbin­dung sein. Sie sollen ebenfalls Kontakte per Bluetooth aufzeichne­n. Allerdings muss hier wohl eine Kontaktmög­lichkeit, etwa eine Telefonnum­mer, beim Roten Kreuz hinterlegt werden.

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