90 Prozent weniger Flüge
Weltweit wackeln 25 Millionen Jobs
IATA. Laut dem Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) haben Airlines im Schnitt nur zwei Monate ausreichend liquide Mittel. Durch die aktuellen Ausfälle gebe es deutlich weniger Einnahmen. Zudem sieht der Verband im zweiten Quartal Forderungen für Ticket-Rückerstattungen im Umfang von bis zu 35 Milliarden Euro auf die Fluglinien zukommen.
Die Zahl der Flüge hat sich weltweit im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent verringert, in Europa um 90 Prozent. Aus all diesen Gründen fürchtet die IATA den Verlust von 25 Millionen Jobs.
Weltweit hänge der Lebensunterhalt von 65,5 Millionen Menschen von Fluglinien ab, der Großteil davon in benachbarten Branchen wie dem Tourismus. Sollten die starken Reisebeschränkungen drei Monate lang anhalten, sieht die IATA mehr als ein Drittel dieser Arbeitsplätze in Gefahr, darunter 5,6 Millionen in Europa.
Einnahmenausfall
Dabei geht die IATA davon aus, dass die Einnahmen der Branche heuer weltweit um rund 44 Prozent geringer ausfallen als 2019. Im zweiten Quartal dürfte die Nachfrage sogar um bis zu 70 Prozent zurückgehen. Dabei würden die Airlines Geldmittel in Höhe von 56,5 Mrd. Euro verlieren. Sie ruft Regierungen in aller Welt zu Finanzhilfen auf.
„Es gibt keine Worte, die die verheerenden Folgen von Covid-19 auf die Luftfahrtbranche angemessen beschreiben“, sagt IATA-Chef Alexandre de Juniac. Der Verband rief die Regierungen auf, Fluggesellschaften „umgehend“in Form von direkten Finanzhilfen, Krediten, Bürgschaften und einer Unterstützung des Marktes für Unternehmensanleihen unter die Arme zu greifen. „Eine Rettungsleine für die Airlines ist jetzt entscheidend“, sagte er. Wenn die Pandemie eingedämmt sei, müssten Fluggesellschaften überlebensfähige Unternehmen sein, die die Erholung der Wirtschaft anführen könnten.