Faßmanns Fahrplan für Maturanten
Am 4. Mai dürfen sie wieder in die Schule. Reifeprüfung nur schriftlich ab 25. Mai
Reifeprozess. Die Matura wird heuer nur schriftlich stattfinden. Das gab Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt. In die Note soll auch das Halbjahreszeugnis einfließen, zudem muss jeder Schüler nur in drei Fächern antreten. Der Unterricht in Maturaklassen startet mit 4. Mai, abgehalten wird die Reifeprüfung ab 25. Mai.
Wer ein „Nicht genügend“erhält, kann dieses im Juni bei einer Kompensationsprüfung ausbessern. Auch wird es möglich sein, die Matura zusätzlich mündlich zu absolvieren, wenn der Schüler das will. Die Schulen bleiben offen für Betreuung jener Kinder, deren Eltern arbeiten, begann Heinz Faßmann sein Statement. Es handle es sich dabei nicht um regulären Unterricht, sondern um Betreuung. Die Maturanten werden ab 4. Mai wieder in die Schule gehen. Wie es mit den anderen Schulstufen weitergehen wird, werde nach Ostern entschieden.
Bereits jetzt sind die Schulen für Kinder geöffnet, die nicht in den Familien betreut werden können. Derzeit liegt die Betreuungsquote bei unter einem Prozent. Bedacht genommen werden soll nun besonders auf jene Kinder, die von den Schulen nicht erreicht werden können.
„Sechs Prozent antworten nicht auf die Aufforderung, bei Distance-Learning teilzunehmen“, sagt Faßmann. Die viel zitierte Quote von 20 Prozent stimme nicht. Die Hälfte der sechs Prozent werde nicht erreicht, weil sich die Familien möglicherweise in den Heimatländern befinden. Die andere Hälfte verfüge nicht über die benötigte technische Ausstattung.
SPÖ: Kein Sitzenbleiben
Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorsky begrüßt es, dass es vom Ministerium nun einen klaren Fahrplan für die Maturanten gibt – und wünscht sich ähnliche Klarheit auch für alle anderen Schüler. Während Wirtschaft und Handel schrittweise hochgefahren werden, bräuchten Eltern, deren Kinder in Schule und Kindergarten seien, eine Perspektive. „Es darf nicht passieren, dass eine Handelsangestellte fünf Tage arbeiten muss, während ihr Kind betreut wird, und dann am Abend noch den Lernstoff mit dem Kind durchgehen muss“, sagt der Bildungsstadtrat.
Der SPÖ-Stadtrat schließt sich dem vielfachen Ruf an, dass heuer im „Corona-Jahr“kein Schüler sitzenbleiben sollte. Sein Vorschlag: Die Note aus dem 1. Semester solle herangezogen werden – hat sich ein Schüler verbessert, könne das ja berücksichtigt werden. „Aber es soll kein Durchfallen geben“, fordert er.