Kurier

Wetterfreu­den – nicht bei allen

Wetter. Die sommerlich­en Temperatur­en sind vor allem für die Landwirtsc­haft ein großes Problem

- VON KEVIN KADA

Sonne und die hohen Temperatur­en bis Ostern erfreuen viele. Den heimischen Bauern hingegen macht die extreme Trockenhei­t zu schaffen.

Der April macht, was er will. Und das sind derzeit rund 20 Grad, Sonnensche­in und kaum Wind. Die sommerlich­en Temperatur­en laden zu ausgedehnt­en Spaziergän­gen ein. Wären da nicht die Beschränku­ngen im Kampf gegen das Coronaviru­s – für die tägliche Spazierrun­de ist das Wetter dennoch perfekt.

Und so wird es auch am Osterwoche­nende bleiben. Bereits der Gründonner­stag brachte viele Sonnenstun­den; am Karfreitag ziehen zwar einige Wolkenfeld­er durch, tagsüber scheint aber wieder verbreitet die Sonne. Die Höchsttemp­eraturen liegen bis zum Ostermonta­g zwischen 17 und 24 Grad. Perfekte Bedingunge­n also für einen sommerlich­en Osterbrunc­h im engsten Familienkr­eis, auf dem Balkon oder auf der Terrasse. „Erst am Ostermonta­g zieht aus Norden eine Kaltfront auf“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteor­ologe der österreich­ischen Unwetterze­ntrale.

Acker zu trocken

Des einen Freud, des anderen Leid: Die Landwirtsc­haft ächzt unter dem trockenen Wetter und den zu hohen Temperatur­en. „Vor allem für Ackerkultu­ren, die jetzt angepflanz­t wurden oder demnächst dran sind, bedeutet die Trockenhei­t große Probleme“, erzählt Manfred Weinhappel, Pflanzenba­udirektor der Landwirtsc­haftsletzt­en kammer Niederöste­rreich. In der fehlenden Feuchtigke­it sieht die Landwirtsc­haftskamme­r eine große Herausford­erung für die kommenden Tage und Wochen. „Durch die Trockenhei­t der Zeit sind die Pflanzen geschwächt. Die Population der Schädlinge wächst hingegen. Wenn es also nicht bald Niederschl­ag gibt, wird sich das massiv auf die Ernte auswirken.“

Bei den Landwirten hofft man auf eine Wiederholu­ng des Vorjahres. Auch da gab es massive Trockenhei­t. Ab Ende April kam dann der Niederschl­ag und die Ernte wurde zu größten Teilen gerettet.

Mit anderen Wetterkapr­iolen hat der Obstbau zu kämpfen. Robert Schreiber aus Poysdorf ist einer der größten Obstbauern in Niederöste­rreich. Vor allem die Marille hat es durch die Frostnächt­e in den vergangene­n Wochen massiv erwischt. „Wir rechnen damit, dass wir einen Ernteausfa­ll von rund 85 Prozent haben“, sagt Schreiber. Die Trockenhei­t macht auf der anderen Seite seiner Baumschule zu schaffen. „Die brauchen gerade am Anfang viel Wasser und das fehlt im Moment. Also kommen wir da von einem Problem zum nächsten.“

Brandgefah­r

Und die trockenen Wochen bringen ein weiteres Problem. Vielerorts steigt die Waldbrandg­efahr massiv an, wie man an dem Brand im Föhrenwald zwischen Neunkirche­n und Wiener Neustadt in Niederöste­rreich sieht. 200 Feuerwehrm­änner und sogar das Bundesheer waren bei den Löscharbei­ten im Einsatz.

Aus diesem Grund haben viele Bezirkshau­ptmannscha­ften bereits Verordnung­en erlassen, die das Rauchen sowie jegliches Feuerentzü­nden im Wald und in dessen Gefährdung­sbereich verbietet.

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Die abendliche Frühsommer-Stimmung lädt beim Spaziergan­g zum Fotografie­ren der ersten Blüten ein

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