Die Krise brachte viele in Not: KURIER und Rotes Kreuz helfen
In einer gemeinsamen Aktion werden Spenden gesammelt
Die CoronaPandemie und ihr so plötzliches Überschwappen auf Österreich hat viele Menschen hierzulande getroffen. Eine halbe Million ist derzeit in Österreich arbeitslos, das ist Rekord. Für viele – Alleinstehende wie Familien – ist die Krise existenzbedrohend. Weil sie ihre Jobs verloren haben, weil ihr Einkommen von einem Tag auf den anderen um ein Vielfaches niedriger ist, weil sie von Arbeitslosengeld leben oder Mindestsicherung beantragen müssen.
Wer Hilfe braucht
Gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz bittet der KURIER um Spenden für jene, die nun unverschuldet in Not geraten sind. Das ist zum Beispiel Familie Z., die ein Kind im Rollstuhl hat und nun mit viel weniger Einkommen auskommen muss. Das ist auch Erwin K., der Ende vorigen Jahres seinen Job gekündigt hat, weil er im Frühling einen neuen in Aussicht hatte. Doch diesen Job gibt es nun nicht, und K. ist auf Lebensmittelpakete angewiesen.
Erwin K. (Name von der Redaktion geändert, Anm.) hatte schon einen anderen Job in Aussicht, als er seine alte Stelle Ende vergangenen Jahres verließ. Die paar Monate Arbeitslosigkeit bis zum Antritt seines neuen Postens wollte er durchtauchen. „Aber dann kam Corona“, erzählt der 54-Jährige.
Die Corona-Pandemie und ihr so plötzliches Überschwappen auf Österreich hat viele Menschen hierzulande getroffen. Eine halbe Million Menschen sind derzeit in Österreich arbeitslos – ein Rekordwert. Viele sind in ihrer Existenz bedroht. Weil sie ihre Jobs verloren haben, können sie nun ihre Miete nicht zahlen. Weil sie noch nicht lange genug in ihrem Job sind, bekommen sie noch kein Arbeitslosengeld. Und bis der Antrag auf Mindestsicherung bearbeitet ist, dauert es meist etwa zwei Monate.
Viele Menschen in Österreich sind in den vergangen zwei Woche zu Härtefällen geworden. Am Donnerstag hat die Regierung bekannt gegeben, den Familienhärtefonds auf 30 Millionen Euro aufzustocken.
Auch der KURIER hilft – gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz. Seit 1989 unterstützt das Rote Kreuz mit seiner SpontanhilfeAktion Alleinstehende und Familien, die plötzlich in Not geraten sind. „Die Leute, die wir normalerweise betreuen, sind die Schwächsten in der Gesellschaft“, sagt Imre Siska, Leiter der Spontanhilfe. „Das sind die, die immer jonglieren müssen“. Jonglieren, das
heißt, zu entscheiden, ob man mit dem bisschen Geld, das noch übrig ist, die Miete zahlt oder Schulkosten übernimmt. Ob man Lebensmittel einkauft oder die Wohnung heizt. „Die, die keinen Speck haben“, sagt Siska und meint damit jene, die keinen finanziellen Polster haben – „die erreicht diese Krise sofort.“
Essen und Miete
So wie Erwin K. Wegen Unstimmigkeiten, ob seine Kündigung einvernehmlich erfolgte oder nicht, sei ihm in den vergangenen Monaten nur ein Mal Arbeitslosengeld ausgezahlt worden. Eine harte Zeit, die an die Substanz ging – und ans Ersparte. Lebensmittel kann sich der 54-Jährige derzeit nur bei den Ausgabestellen leisten.
Oder Frau Z. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt sie im 15. Bezirk in Wien. Der Mann – ein LkwFahrer – hat durch die Krise weniger Arbeit und bekommt weniger Geld. Der Sohn sitzt im Rollstuhl – weil seine Physiotherapie wegen Corona ausfällt, hat er oft starke Schmerzen. Nachts kann er nicht schlafen.
In beiden Fällen unterstützt das Rote Kreuz. Für Frau Z. und ihre Familie wurden über die Spontanhilfe die Energiekosten und die Miete übernommen.
Für Erwin K. wurde die Miete bezahlt, auf die Lebensmittelpakete ist er trotzdem angewiesen. Die seien zwar zuletzt kleiner geworden, aber dafür hat Erwin K. Verständnis. Es brauchen eben gerade mehr Menschen Unterstützung, als noch vor der Zeit, als Corona nach Österreich gekommen ist.