Ist es okay, in Jogginghose einzukaufen?
Der Weg vom Bett in die Arbeit beträgt für viele seit Wochen nur wenige Meter und die Arbeitskollegen bekommen in der Videokonferenz sowieso nur den Oberkörper zu sehen. Klar, dass so manchem die Jogginghose im Laufe des vergangenen Monats ganz besonders ans Herz gewachsen ist.
Warum also für den Einkauf im Supermarkt auf den gemütlichen Gummibund verzichten, denken Sie sich? Für die halbe Stunde etwas „Normales“anzuziehen, erscheint zugegebenermaßen an manchen Tagen wie eine unüberwindbare psychologische Hürde. Und überhaupt: Wer sieht einen dort schon?
Dabei geht es gar nicht um die anderen, sagt Stilberaterin Martina Forthuber: „Wichtig ist gerade jetzt, dass man gewisse Routinen einhält.“Dazu gehöre auch, die Jogginghose mal zur Seite zu legen. „Es ist das Zeichen an sich selbst: Ich tue etwas für mich.“Sich nicht gehen zu lassen, könne zur Bewältigung der schwierigen Phase positiv beitragen.
Nicht jede geht durch
Man muss laut der Expertin natürlich nicht in Blazer und Kostüm im Homeoffice sitzen. Jeans und ein buntes Oberteil tun es auch – und sollten für den schnellen Sprung in den Supermarkt ebenfalls drin sein.
Forthuber: „Wenn Sie derzeit rausgehen, machen Sie etwas draus! Sich etwas Schönes anzuziehen, die Haare zu stylen und etwas Make-up aufzulegen, tut der Seele gut. Und die Zeit dafür ist mehr denn je da.“
Wem schon beim Gedanken an einen nicht elastischen Hosenbund der Gusto auf die Osterpinze vergeht, darf natürlich dennoch in der Jogginghose bleiben. Aber: „Es sollte dann zumindest ein schönes, nicht bereits komplett verwaschenes Modell sein“, rät Martina Forthuber. „Dazu empfehle ich sowohl Frauen als auch Männern stylishe Sneakers und etwas Schmuck, wie zum Beispiel eine schöne Uhr oder ein Armband.“
Nur eines sollte laut der Stilberaterin selbst für die glühendsten Verfechter des elastischen Beinkleids ein No-Go bleiben: „Alles, was schon diverse Essensf lecken aufweist.“