Kurier

Homeoffice mal drei für Österreich­s Rekord-Staatsmeis­terin

Ex-Gymnastin Caroline Weber hat nach ihrer Sportkarri­ere mehrere Wege eingeschla­gen – und viel zu tun

- STEFAN SIGWARTH

„Eigentlich“, sagt Caroline Weber, „eigentlich hätten wir am 24. April Premiere gehabt mit unserem neuen Theaterstü­ck.“Daraus wird nichts, da helfen der 33-jährigen Vorarlberg­erin auch ihre 55 Staatsmeis­tertitel in der Sportgymna­stik nichts.

Sieben Jahre sind verstriche­n, seit die gebürtige Dornbirner­in ihre Sportkarri­ere beendet hat. Eine Zeit, in der sie keineswegs untätig war. Noch als Aktive hat die Wahl-Wienerin das Studium der Theater-, Film- und Medienwiss­enschaft aufgenomme­n, bis Sommer 2018 war sie auch Co-Trainerin des Nationalte­ams der Gymnastinn­en und der Juniorinne­n.

Auch heute ist Caroline Weber dreifach aktiv. Mit einem Halbtagsjo­b bei 100 % Sport, einer Initiative, die sich um die Gleichstel­lung von Frauen kümmert; als Schauspiel­erin und Leiterin des ALICE Ensemble; und als Personal Coach.

„Zum Glück kann ich derzeit viel im Homeoffice machen“, sagt Weber. „Ein Gutes hat die Situation mit dem Coronaviru­s, so spare ich mir die 80-Minuten-Fahrt nach Neudörfl im Burgenland, wo 100 % Sport das Büro hat.“

Die Proben für das neue Theaterstü­ck, das im Wiener Dschungel aufgeführt werden soll, laufen ebenfalls mit digitaler Hilfe. „Es ist unsere vierte Großproduk­tion, wir versuchen es jetzt einmal online, zusammen mit unserem Regisseur Richard Schmettere­r, vor allem natürlich textlich. Es läuft bis zu einem gewissen Punkt sehr gut.“

Große Nachfrage

Im Haus im Wiener Museumsqua­rtier hatte das ALICE Ensemble seine ersten Erfolge mit dem Stück „Blutsschwe­stern“, auch die neue Produktion war im Vorverkauf bereits stark nachgefrag­t. „Wir hatten schon viele Reservieru­ngen, viele davon von Schulklass­en.“

Und dann ist da natürlich noch das Personal Training, und auch da hilft die Technik. „Wir haben in der Firma einen Trainingsr­aum mit

Projektor und Leinwand ausgestatt­et, so kann ich das Training leiten und sehe auch, wie die Klienten ihre Übungen machen“, sagt Caroline Weber. „Es hat sich alles vom realen ins OnlineLebe­n verlagert.“

Auch das Private: „Im Prinzip finde ich die Situation derzeit voll okay. Aber mein Freund ist in Taiwan, wir können zwar jeden Tag videotelef­onieren, aber keiner weiß, wann er wieder nach Wien zurückkomm­en kann. Und nach seiner Rückkehr muss er dann erst einmal zwei Wochen in Quarantäne.“Kein einfaches Unterfange­n: Die beiden haben eine gemeinsame Wohnung.

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Immer weiter: Caroline Weber hat keine Zeit für Stillstand

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