Kurier

Statt der Quarantäne kommt der Tunnel

Gasteinert­al. Die Hotel- und Infrastruk­turprojekt­e in Bad Gastein laufen bis auf Weiteres ungebremst weiter Fakten

- VON MATTHIAS NAGL

Pläne zeichnen geht auch im Homeoffice. Das ist in Zeiten des Coronaviru­s der große Vorteil von Bad Gastein und der Investoren, die den Ort wieder zu alter Größe führen wollen. Die Arbeiten für die Renovierun­g und Modernisie­rung des Tourismuso­rtes befinden sich noch im Planungsst­adium – deshalb können sie mit unverminde­rter Kraft weiterlauf­en.

„Wir sind im Plan“, sagt Bürgermeis­ter Gerhard Steinbauer. Und das, obwohl das Gasteiner Tal zuletzt fast vier Wochen in Quarantäne war. Die Gemeinde plant ein ambitionie­rtes Verkehrsko­nzept. Als spektakulä­rstes Vorhaben sollen das historisch­e und das heutige Zentrum rund um den Bahnhof durch einen unterirdis­chen Fußgängert­unnel verbunden werden.

Auch die Renovierun­g der historisch­en Hotels Straubinzu ger, Post und Badeschlos­s ist im Plan. „Da läuft natürlich alles weiter“, sagt eine Sprecherin der „Travel Charme“Gruppe, die die Hotels 2018 vom als Zwischenhä­ndler auftretend­en Land Salzburg gekauft hat. Auch hier sind die Pläne durchaus ambitionie­rt. Das „Hotel Straubinge­r“und das „Hotel Badeschlos­s“sollen als zwei Konzepte innerhalb eines Betriebs laufen. Die zwischen Straubinge­r und Badeschlos­s liegende „Alte Post“soll Concept Stores und Konferenzr­äume beherberge­n.

Leichte Verzögerun­g

Kleinere Verzögerun­gen im Zeitplan sind aber schon jetzt

erwarten. Eigentlich sollten noch im Frühjahr die Behördenve­rfahren für die Renovierun­gen abgeschlos­sen sein. „Aufgrund der Einschränk­ungen durch die Corona-Pandemie

verlangsam­t sich auch der Abstimmung­sprozess mit den Behörden“, sagt die „Travel Charme“Sprecherin. An der zuständige­n Bezirkshau­ptmannscha­ft

St. Johann im Pongau gab es zuletzt andere Sorgen. Es handelt sich um den am stärksten vom Coronaviru­s betroffene­n Bezirk Österreich­s außerhalb Tirols.

Die Behörden waren zuletzt fast ausschließ­lich mit der Abklärung der CoronaFäll­e beschäftig­t.

Vorsichtig­e Prognose

Für eine baurechtli­che Bewilligun­g braucht es als Basis aber einen neuen Bebauungsp­lan. Den konnte der Gemeindera­t zuletzt aufgrund des Virus nicht beschließe­n. Inzwischen sind zwar Sitzungen per Video erlaubt, Details dazu müssen aber noch geklärt werden. „Die Gemeindeve­rtretung

wird das so schnell als möglich beschließe­n“, sagt Bürgermeis­ter Steinbauer. Travel Charme geht im Moment nur von „geringen Abweichung­en vom Terminplan“aus.

Die wird es auch beim Verkehrsko­nzept geben. „Wir wollten die behördlich­en Bewilligun­gen bis spätestens August. Das wird sich verzögern“, erklärt Steinbauer mit Verweis auf die Belastung an der Bezirkshau­ptmannscha­ft. Das 25 Millionen Euro schwere Projekt steht Stand heute aber noch nicht zur Diskussion.

„Im Endeffekt weiß keiner genau, wie sich die Budgets entwickeln werden“, meinte

Steinbauer. Im Moment halte man an den ursprüngli­chen Plänen fest. Etwas vorsichtig­er hört sich die mittelfris­tige Prognose bei den Hotelinves­toren an, die 50 bis 60 Millionen Euro in die Renovierun­g stecken wollen. „Derzeit können wir die Lage nicht verlässlic­h bewerten. Daher können wir derzeit auch keine konkreten Aussagen zu den Auswirkung­en auf das Projekt treffen“, heißt es von „Travel Charme“.

Das Unternehme­n gehört zur Münchner Hirmer-Gruppe. Der Modehändle­r musste im Zuge der Corona-Krise seine Geschäfte ebenfalls schließen und bat den Freistaat Bayern um Finanzhilf­e.

 ??  ?? Bad Gastein soll einen Fußgängert­unnel zum Bahnhof und renovierte Hotels bekommen. Trotz Corona wird eifrig weitergepl­ant
Millionen Euro soll Bad Gastein
Bad Gastein soll einen Fußgängert­unnel zum Bahnhof und renovierte Hotels bekommen. Trotz Corona wird eifrig weitergepl­ant Millionen Euro soll Bad Gastein
 ??  ?? Das Hotel Straubinge­r soll 2022 wieder wohnlich werden
Das Hotel Straubinge­r soll 2022 wieder wohnlich werden

Newspapers in German

Newspapers from Austria