Österreicher wieder mehr unterwegs
Als Mitte März die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus verhängt wurden, ging der Bewegungsradius der Österreicherinnen und Österreicher deutlich zurück. Von 14 Kilometer pro Tag schrumpfte er auf nur acht Kilometer täglich. Nach den Osterfeiertagen wurden die Beschränkungen nun etwas gelockert. Kleine Geschäfte und Baumärkte sperrten wieder auf, auch die Bundesgärten, wie Schönbrunn, öffneten wieder ihre Pforten. Diese Lockerung spiegelt sich auch in der Mobilität der Bevölkerung wider – das zeigte eine Analyse von Bewegungsdaten durch Wiener Komplexitätsforscher.
Am Donnerstag (16. April) erhöhte sich demnach der durchschnittliche Bewegungsradius deutlich auf zwölf Kilometer. Damit liegt der Wert wieder näher an den normalerweise durchschnittlichen 14 Kilometern als an den durchschnittlichen acht Kilometern in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen.
Oster-Appell wirkte
Der Appell der Bundesregierung, zu Ostern nicht zur Familie zu fahren, dürfte, den Daten nach, Wirkung gezeigt haben. Denn Wege über fünf Kilometer hätten die Österreicher nach wie vor seltener zurückgelegt, zeigt die Auswertung. Auch über Ostern hätten sich die allermeisten „also offenbar an die Aufrufe der Regierung gehalten und sind nicht zu weit entfernten Wochenendhäusern oder zu ihren Familien oder Freunden auf Besuch gefahren“, so Georg Heiler vom „Complexity Science Hub Vienna “und der Technischen Universität Wien.
Auch die Wiener Linien beobachtet das Forschungsteam. Nach Erlass der Beschränkungen Mitte März gab es einen massiven Passgier-Rückgang. Aber auch in der vergangenen Woche, nach Lockerung der Maßnahmen, habe es keinen deutlichen Wiederanstieg gegeben, so die Analyse.