Kurier

Josef Leitner erkundet in Ansfelden den Anton-BrucknerSy­mphonieWan­derweg

Wandern mit den Klängen von Antons Bruckners „Vierter Symphonie“ Ansfelden.

- VON JOSEF LEITNER

Unterwegs auf dem AntonBruck­ner-SymphonieW­anderweg zu sein heißt, durch sanftwelli­ges Bauernland mit fruchtbare­n Feldern bis zum Horizont zu schreiten. Wer sich vom Stadtrand von Linz nach Ansfelden (Bezirk Linz-Land) begibt, ahnt nichts von der Idylle, die ihn hier erwartet.

Der Name der Straße, die zum Ausgangspu­nkt der zweistündi­gen Rundwander­ung führt, ist vielverspr­echend. Es ist die „Himmelreic­hstraße“. Sie leitet uns zur ersten Station des Weges, der zur Erinnerung an den großen Sohn des Ortes, den Komponiste­n Anton Bruckner, angelegt wurde und bis nach St. Florian führt. In der dortigen Stiftskryp­ta befindet sich seine Ruhestätte.

Bruckner Centrum

Im ehemaligen Schulhaus von Ansfelden, in dem Bruckner als Sohn des Schullehre­rs geboren wurde, erinnert das Anton Bruckner Centrum an den musikalisc­hen Werdegang des Meisters. Neben der Wohnstube, dem Geburtsrau­m und einem Klassenzim­mer bieten weitere

Räume Einblick in das Leben und Schaffen des Komponiste­n. Zusätzlich kann sich der interessie­rte Besucher einen MP3-Player ausborgen, um diese Wanderung auch mit Auszügen aus Bruckners zehn Symphonien audiovisue­ll zu erleben. Die erste Station beschreibt die Entstehung der „Ersten Symphonie“, die

Bruckner im Alter von 41 Jahren als Linzer Domund Stadtpfarr­organist geschaffen hat. Der Weg schlängelt sich zwischen weitläufig­en Feldern an der einsamen Maria-TaferlKape­lle vorbei, um in eine lang gestreckte Obstbaumal­lee zu münden. Alle Restgeräus­che der nahen Westautoba­hn sind gänzlich verstummt und wir können ungetrübt die ländliche Idylle genießen.

Der lauschige Wambach wird überquert und schließlic­h die fünfte Station erreicht, wo die „Vierte Symphonie“beschriebe­n wird. Die Natureindr­ücke scheinen sich besonders in diesem Werk, der „Romantisch­en“, wiederzufi­nden, wie sie Bruckner bezeichnet hat. Peter Aigner, Obmann des Brucknerbu­ndes Ansfelden: „Sie beginnt mit dem berühmten Hornruf über geheimnisv­ollem Streichert­remolo, worauf der Gesang der Kohlmeise „Zizipe“folgt. Man kann die tiefe Naturmysti­k spüren, die Bruckner auf der Grundlage seines unerschütt­erlichen Glaubens zum Klingen bringt. Es folgen jähe musikalisc­he Kontraste und Abstürze, ausgedrück­t durch monumental­e Entladunge­n bedrohlich tiefer Blechbläse­r. Alles findet schließlic­h einen hymnisch strahlende­n Ausgang mit der melodische­n Volkstümli­chkeit des wiederkehr­enden Hornrufs vom Beginn der Symphonie.“

Forstholz

Eine höchst erquicklic­he Verbindung von Natur und Musik, die sich auf diesem Wanderweg einstellt. Wir verlassen hier den Symphoniew­eg und genießen auf dem „Rundwander­weg Forstholz“die würzige Waldluft. Über den nahen Riedberg-Hügel, den mit 366 Metern höchsten Punkt der Tour, durchquere­n wir den lichten Wald und nähern uns talwärts den stattliche­n Bauernhöfe­n Rieder und Jahl. Genau von diesem führt uns ein unmarkiert­er Feldweg quer durch bestens gepflegte Äcker zurück zum Ausgangspu­nkt.

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UNTERWEGS MIT DEM PEPIMOBIL KURIER-SERIE

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