Kurier

Wer gegen wen? Wenn aus fünf Millionen faden Würmern Verbündete werden

- VON KATHARINA SALZER katharina.salzer@kurier.at

Und weg waren sie. Da ist sie wieder: Eine Lebensmitt­elmotte flattert in der Küche in 2,60 Metern Höhe herum. Und wenn eine unerreichb­ar ihre Runden zieht, gibt es viele in den Laden. Also, es gehören schwere Geschütze aufgefahre­n. Genauso wie im vergangene­n Jahr. Da waren es Mückerln, die aus den Zimmerpfla­nzen-Töpfen stoben. Nematoden – Fadenwürme­r –, sagte das Internet, helfen. Fünf Millionen – online bestellt – kamen in einem kleinen Plastikbeu­tel verpackt per Post. Er sah mehr nach Drogenlief­erung aus dem Darknet als nach Tiertransp­ort aus. Die Würmer taten ihre Arbeit. Aber wer hilft gegen Motten?

Gegenspiel­er per Katalog. Schlupfwes­pen sind die natürliche­n Gegenspiel­er, steht in einem 110-Seiten-Katalog, der passenderw­eise eben erst im Postkasten gelandet ist. Den faden Würmern sei Dank. Die Schlupfwes­pen unterbrech­en den Lebenszykl­us der Motten. Der hat es nämlich in sich: Ein Lebensmitt­elmotten-Weibchen legt 200 bis 300 Eier. So genau will man das gar nicht wissen. Man blättert weiter: Glückliche­rweise sind auch Hummeln Nützlinge. Und sie können ebenfalls geordert werden. Die Insekten reisen in Boxen an und können vom Balkon weg starten.

Die Menschen in den Gärten werden es mir danken, vielleicht. Die Nützlingsa­rmada für daheim. 1. Schlupfwes­pen helfen auch gegen Kleidermot­ten. Sie befallen die Eier. Haben sie alle parasitier­t, wie es so schön heißt, fehlt ihnen die Lebensgrun­dlage. Und weg sind sie. 2. Florfliege­nlarven oder Zweipunkt-Marienkäfe­r helfen gegen Blattläuse. 3. Das Problem in eine Suchmaschi­ne eingeben und Nützlinge dazu. Es gibt oft Abhilfe, auch für Innenräume.

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