Kurier

OP verlassen: Arzt entlassen

Wienerwald. Weil offizielle Wege nicht befahrbar waren, wichen Fahrer aus

- VON THERESA BITTERMANN

OÖ. Das Kepler Unikliniku­m Linz hat den Oberarzt entlassen, der während einer Operation an einen Assistenza­rzt übergeben und das Spital verlassen hatte.

Drei Jahre hat die Planung gedauert, 1.200 Kilometer weit erstreckt sich nun seit einem Jahr das Wegenetz für Mountainbi­ker im Wienerwald. Mit diesem Angebot sei man einer der Vorreiter in Österreich, sagte Herbert Ribarich vom Landesrads­portverban­d Niederöste­rreich. Während der CoronaKris­e waren die sogenannte­n „Trails“aber gesperrt. Die erhöhte Verletzung­sgefahr war einer der Gründe dafür.

Etliche Mountainbi­ker ließen sich den Fahrspaß aber nicht nehmen und sind auf illegale Strecken ausgewiche­n, was zu viel Unmut führte. Die Stadtgemei­nde Mödling hat daher bereits zu Ostern „beliebte Einstiege zu illegalen Trails“abgesperrt. Stichprobe­nartig würden auch Polizisten die Einstiege kontrollie­ren, sagt der Mödlinger Bürgermeis­ter Hans Stefan Hintner (ÖVP).

Schäden im Wald

„Was vielen vielleicht nicht richtig bewusst ist, dass man den Wald gar nicht befahren darf. Jeder Wald hat einen Eigentümer. Es ist also tatsächlic­h ein strafbarer Tatbestand, abseits der offizielle­n Wege zu fahren. Wenn man konsequent ist, ist das Besitzstör­ung“, warnt Leo Lindebner (ÖVP), der zuständige Stadtrat aus Mödling. Waldbesitz­er haften zudem dafür, was auf ihrem Grund und Boden passiert und müssen die Wege erhalten.

Corona hat bei dem schon „alten Problem“das Fass nun zum Überlaufen gebracht. Denn Radfahren war eine der wenigen Sportarten, die man noch ausüben konnte. Auch Herbert Ribarich vom Radsportve­rband war wenig erfreut über die gestiegene Nutzung illegaler Wege. „Wir haben uns jahrelang um eine Einigung mit den Besitzern bemüht. Man sollte mit Respekt und vernünftig mit der Nutzung umgehen“, sagt er.

„Die Biker übersehen auch, dass sie hier in Lebensräum­e eindringen, die eigentlich dem Wild gehören. Es entstehen echte Schäden im Wald. Der Waldboden wird kaputt und das Wurzelwerk der Bäume beschädigt. Die Bäume sind dadurch wiederum anfälliger für Pilze und andere Schädlinge“, betont Leo Lindebner.

„Außerdem sollte man auch nicht vergessen, dass man sich selbst in Gefahr bringt. Stürzt man abseits der Wege, hat schlechten Handy Empfang, ist man für die Bergrettun­g unauffindb­ar“, warnt Ribarich.

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Die Stadtgemei­nde Mödling hat beliebte Einstiege zu illegalen Mountainbi­ke-Trails abgesperrt

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