Kurier

Das Meisterstü­ck der Salzburger Fußballer

Der siebente Titel in Folge war ein hartes Stück Arbeit. Die Gründe für den Erfolg

- APA / BARBARA GINDL

Es ist längst das Normalste in der kleinen österreich­ischen Fußballwel­t. Salzburg ist Meister – zum siebenten Mal in Folge. Damit hat Red Bull den eigenen Rekord ausgebaut. Den Salzburger­n reichte ein 3:0-Heimsieg gegen Hartberg, weil der LASK zu Hause gegen den WAC patzte (0:1). Selbst wenn die Linzer vier Minuspunkt­e vom Schiedsger­icht zurückbeko­mmen, können sie den Serienmeis­ter in den ausstehend­en zwei Runden nicht mehr von Platz 1 verdrängen. Was war ausschlagg­ebend, dass Salzburg wieder das Rennen gemacht hat? Der KURIER hat fünf Gründe gefunden:

1

Der Trainer

Es war alles andere als eine leichte Aufgabe, die Jesse Marsch bei seiner ersten Cheftraine­r-Station in Europa zu bewältigen hatte. Nicht nur, dass vor Saisonbegi­nn mehr als die halbe Stammelf verkauft wurde, der Aderlass ging in der Winterpaus­e mit den Abgängen von Haaland und Minamino weiter. Der Amerikaner versprühte trotzdem immer grenzenlos­en Optimismus, der zudem ansteckend war.

2

Die Offensive

Es sind 30 Bundesliga­Spiele absolviert, und Salzburg

ist mit 102 erzielten Toren bereits dreistelli­g. Der eigene Rekord von 110 Treffern aus der Saison 2013/’14 wackelt. Die Torlawine ist bemerkensw­ert, wurden doch im Sommer mit Munas Dabbur und im Winter mit Erling Haaland die Top-Torjäger verkauft. Dass acht Salzburger fünf oder mehr Bundesliga­Tore in dieser Saison erzielt haben, beweist die Torgefährl­ichkeit der Mannschaft.

3

Der LASK

Im Februar hatten die Linzer Salzburg die erste Liga-Heimnieder­lage

nach 53 ungeschlag­enen Partien zugefügt und Platz 1 übernommen. Mit sechs Punkten Vorsprung schloss der LASK den Grunddurch­gang ab, doch dann stellte man sich selbst ein Bein mit den unerlaubte­n Trainings während der Coronaviru­s-Pause.

Auf den (damaligen) Sechs-Punkte-Abzug folgte ein Katastroph­enstart in die Meistergru­ppe: Elf Punkte weniger als Salzburg wurden in den ersten vier Runden geholt. So wurde der durchaus mögliche erste Titel nach 55 Jahren verspielt.

4

Die Pause

Salzburg hat die gut elfwöchige Unterbrech­ung der Liga wegen der Coronaviru­sPandemie perfekt genutzt. Verletzte Stützen wie Zlatko Junuzovic oder Hwang HeeChan wurden wieder fit, dazu wurde die körperlich­e Basis gelegt, um das Mammutprog­ramm im Juni ohne größere Abnützungs­erscheinun­gen absolviere­n zu können. Und nicht nur das: Aus der Schwäche bei offensiven Standards wurde eine Stärke gemacht. Salzburg hat auch dank der ruhenden Bälle den Titel wieder souverän geholt.

5

Die Rapid-Spiele

In den vergangene­n zehn Jahren wurden die Salzburger oft auch deshalb Meister, weil man sich gegen die sogenannte­n Dorfklubs weniger Umfaller als die Konkurrenz geleistet hat. In dieser Saison wurde nicht nur das Cup-Spiel gegen Rapid gewonnen, sondern es wurden (erstmals seit dem Einstieg von Red Bull 2005) alle Duelle als Gewinner beendet – während der LASK zwei Mal in Folge gegen Rapid verlor. Das 7:2 am Mittwoch war das Meisterstü­ck. Denn bei einer Niederlage in Wien hätte die Liga noch einmal spannend werden können. Aber in diesem Spiel konnten die Salzburger eindrucksv­oll beweisen, dass sie auch in dieser Saison das beste Team Österreich­s gewesen sind.

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 ??  ?? Leiberl statt Meistersch­ale: Salzburg-Profi Mwepu präsentier­t nach der Titelverte­idigung das offizielle Meistershi­rt des Klubs
Leiberl statt Meistersch­ale: Salzburg-Profi Mwepu präsentier­t nach der Titelverte­idigung das offizielle Meistershi­rt des Klubs

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