Was Nacktschnecken ausbremst
Töten, Gießen am Morgen und Umstechen im Herbst reduzieren Schädlinge
Tipps für Gärtner. Gefleckte Weinbergschnecken a la Jeremy zählen hierzulande zu den häufigsten Arten. Vor allem rund um Wien sind diese Landlungenschnecken weit verbreitet. „Insgesamt gibt es in Österreich zirka 360 Schneckenarten. Sie leben z. B. in Quellen, auf Trockenrasen oder im Thermalwasser“, sagt Anita Eschner, Mollusken-Expertin im Naturhistorischen Museum
Wien. Ein Drittel ist bedroht. Der Klimawandel und die Zerstörung von Lebensräumen macht den Weichtieren das Überleben schwer.
Auch im Garten sind sie oft gefährdet – wenn eigentlich die Spanische Wegschnecke (Bild) bekämpft werden soll. Das muss nicht sein.
„Wir empfehlen als erste und schonendste Maßnahme das Absammeln“, sagt Björn Schoas von der Umweltberatung. Ein schneller Tod im heißen Wasser ist weniger grausam als das langsame Entwässern mit Salz. Schneckenkorn ist tabu. Es bringt nicht nur die wichtigen Zerkleinerer von Biomasse um, sondern auch Regenwürmer, Igel und eventuell Haustiere.
„Ein naturnaher Garten fördert Nützlinge. Glühwürmchenlarven etwa sind super Schneckenvertilger“, sagt der Umweltberater. Kaffee, Knoblauch-Wasser und Tomaten-Jauche schützen Jungpflanzen. Auch ledrige Blätter, dornige oder giftige
Pflanzen bleiben eher verschont. Vorbeugend wirkt das morgendliche Gießen. Unter Tags sind die Schleimer nicht gerne unterwegs. Schnecken-Zäune halten die Vielfraße ebenfalls effizient auf Distanz. Nicht zuletzt reduziert ein Umstechen im Herbst und Winter die Plage. Die Eier gelangen an die Oberfläche und erfrieren.
„Es geht um einen Kompromiss“, sagt Schoas: „Geringe Schäden von Schnecken sind zu akzeptieren.“