Die Verklärungsanlage
Es ist verständlich, dass das nach wie vor umtriebige Coronavirus bei vielen Menschen ein gegenwartsbestimmendes Unbehagen auslöst. Dieser Umstand weckt wiederum Sehnsüchte – nach Unbeschwertheit. Die seelische Wünschelrute leitet uns dann meist schnurstracks in die Vergangenheit bzw. in eine verklärte Vorstelmit lung davon. Da dies ein Massenphänomen ist, wird selbiges auch von TV-Sendern bedient. Aktuelles Beispiel: An diesem Samstag bittet Peter Rapp in ORF 2 zur zweiten Ausgabe von „Als wäre es gestern gewesen“. Geboten wird ein nostalgischer Rückblick auf Sendungen und Persönlichkeiten, die das Fernsehen einst geprägt haben – von „Dalli Dalli“
Hans Rosenthal bis „EWG“mit Hans-Joachim KuRücklenkampff. Ein blick auf „Die ödesten TV-Momente von einst“würde wesentlich mehr Sendezeit in Anspruch nehmen. Aber daran möchte sich eben niemand erinnern.