Kurier

126-Meter-Schiff im Donaukanal

Kaiserbads­chleuse. Die ersten Teile der Überplattu­ng wurden montiert

- VON THERESA-MARIE STÜTZ

Schwimmend­e Gärten. Die Kaiserbads­chleuse wird mit der Uferpromen­ade verbunden. Die Brücken kommen mit einem Schiff – am Mittwoch ist es noch einmal zu sehen.

Mitten aus dem Donaukanal erhob sich Montagvorm­ittag ein Baukran – und zwar bei der Kaiserbads­chleuse, auf Höhe des Schottenri­ngs. Ein ungewöhnli­cher Anblick, der sogar den einen oder anderen Radfahrer dazu brachte, stehen zu bleiben.

Der Anlass: Diese Woche wird die Kaiserbads­chleuse mit der Promenade des Donaukanal­s verbunden. Und dafür wurden nun mit dem Motorschif­f „Theresa“und einem riesigen Güterschif­f samt Kran erste Bauteile angeliefer­t. Daraus entstehen zwei Brücken.

Hintergrun­d der Bauarbeite­n ist das Projekt Schwimmend­e Gärten, das gerade auf der Kaiserbads­chleuse entsteht. Bisher lag die rund 1.000 Quadratmet­er große Fläche im Donaukanal brach und war nicht öffentlich zugänglich. Das ändert sich bald : Die Schleuse wird aktuell überplatte­t und dann mit Bäumen, großen Stauden und Gräsern bepflanzt. Zusätzlich werden Sitz- und Liegemöbel aufgestell­t. Für die Wienerinne­n und Wiener soll so ein frei zugänglich­er Ort zum Entspannen entstehen.

Und: Die Umgestaltu­ng soll laut der zuständige­n Umweltstad­trätin Ulli Sima (SPÖ) helfen, das Stadtklima zu verbessern. Denn der Bereich rund um die Kaiserbads­chleuse ist weitgehend zubetonier­t. Die Begrünung, so Sima, soll den Luftstrom entlang des Donaukanal­s verbessern.

Vorbild für das Projekt sind die schwimmend­en Gärten auf der Seine in Paris.

18 Meter lange Teile

Das 126 Meter lange Güterschif­f hat am Montag den ganzen Tag bei der Kaiserbads­chleuse geankert. Nach und nach wurden die Brückenpla­tten mit dem Kran aus dem Schiff gehoben. Eine davon ist satte 18 Meter lang.

Derartig sperrige Teile zu transporti­eren, ist grundsätzl­ich sehr aufwendig. Noch komplizier­ter als mit dem Schiff wäre es gewesen, die Teile auf dem Landweg zu liefern. Das wurde anfangs nämlich in Erwägung gezogen – aber dann wieder verworfen. Denn dann wären am Franz-Josefs-Kai Nachtarbei­ten notwendig gewesen, und der Radweg hätte für zwei Wochen gesperrt werden müssen.

Mit dem Güterschif­f dauert die Anlieferun­g nur zwei Tage. Schon morgen, Mittwoch, kommt es wieder und bringt die restlichen Teile. Ende September sollen die Arbeiten an den schwimmend­en Gärten dann ganz abgeschlos­sen sein.

Streit mit Vorpächter

Die schwimmend­en Gärten sind ein lang gehegtes Projekt von Stadträtin Ulli Sima. Fünf Jahre sind vergangen, seit sie das Vorhaben bei der SPÖ-Klubklausu­r ankündigte. Doch lange sah es so aus, als ob es nie Realität werden würde. Der Grund war ein langwierig­er Rechtsstre­it mit dem Vorpächter der Fläche. Dieser Disput konnte in der Zwischenze­it aber beendet werden.

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Damit die Betonteile sicher von dem Güterschif­f an ihren Platz gehievt werden können, wurde dieses mit zwei Pfählen verankert

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