Kurier

Vorsicht vor öffentlich­em WLAN

Tipps und Tricks. Wer sich mit einem Wi-Fi-Hotspot verbindet, sollte im Sinne der Sicherheit einige Punkte beachten

- VON FLORIAN CHRISTOF

Man ist unterwegs und will im Internet schnell ein paar Sachen erledigen. Doch die mobile Internetve­rbindung mit dem Smartphone ist schwach und das zur Verfügung stehende Datenvolum­en neigt sich dem Ende zu. Es wäre nun naheliegen­d, sich mit einem öffentlich­en WLAN-Netzwerk zu verbinden. Doch bevor man auf eine solche Internetve­rbindung zurückgrei­ft, sollte man einige Punkte beachten.

Zahlreiche öffentlich­e WLANNetzwe­rke sind grundsätzl­ich unsicher und daher mit Vorsicht zu genießen. Wer im Freibad, im Hotel oder Restaurant ein offenes WLAN findet, weiß nicht, wie es um die Sicherheit dieses Netzwerkes steht und wer es betreibt. Bestenfall­s wurde es, so gut es geht, abgesicher­t. In der Regel ist allerdings davon auszugehen, dass dies nicht der Fall ist.

Datendiebs­tahl droht

Bei nicht ausreichen­d gesicherte­n WLAN-Verbindung­en besteht die Gefahr, dass jemand mitlesen und Informatio­nen und Daten stehlen kann: Passwörter, Kreditkart­endaten oder ähnliche sensible Informatio­nen könnten auf diese Weise in falsche Hände geraten.

Aber auch wenn der Lokal-Besitzer sein WLAN ausreichen­d absichert, droht Gefahr. Betreibt ein Café beispielsw­eise einen Wi-Fi-Hotspot mit dem Namen „GuterKaffe­e“könnten Kriminelle einen zweiten Hotspot mit derselben Bezeichnun­g erstellen und hoffen, dass sich Ahnungslos­e mit dem falschen WLAN verbinden. Dieser böse Zwilling versucht dann, die Daten des Nutzers auszuspion­ieren beziehungs­weise zu entwenden.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn nach einem Verbindung­saufbau zu einem öffentlich­en WLAN plötzlich eine Meldung auftaucht, wonach man ein Update installier­en oder eine App herunterla­den soll. Auf keinen Fall sollte man einer solchen Aufforderu­ng nachkommen und die Verbindung zum Hotspot schnellstm­öglich trennen.

Nicht empfehlens­wert

Prinzipiel­l sollte man sich überlegen, ob Bankgeschä­fte, das Eingeben von Passwörter­n oder der Onlinekauf per Kreditkart­e über ein öffentlich­es WLAN notwendig sind. Bei solch sensiblen Vorgängen ist es mehr als ratsam, darauf zu warten, bis man eine vertrauens­würdige WLAN-Verbindung hat beziehungs­weise sollte man auf die herkömmlic­he mobile Internetve­rbindung zurückgrei­fen.

Selbst für Sicherheit sorgen

Wenn es nicht anders geht, gilt es darauf zu achten, dass auf den besuchten Webseiten eine https-Verbindung (siehe unten) verwendet wird. Technisch gesehen, könnte sich nämlich ein Hacker zwischen den WLAN-Hotspot und das Smartphone schalten und so alles mitlesen, was der Nutzer online macht. Eine verschlüss­elte Verbindung (https) verhindert dies auf den jeweiligen Webseiten. Um sicher gehen zu können, dass auch das Versenden

von Mails, das Nutzen von Social-Media-Apps oder anderen Onlinedien­sten sicher ist, hilft nur eine VPN-Verbindung (siehe unten). Dabei wird nämlich der gesamte Online-Verkehr verschlüss­elt, was es einem potenziell­en WLAN-Hacker unmöglich macht, Nutzerdate­n zu stehlen.

Bei der Wahl eines VPN-Anbieters sollte man sich nicht von Billigoder Gratis-Angeboten verführen lassen. Auch hier gilt es, vertrauens­würdige Dienste in Anspruch zu nehmen.

Darüber hinaus ist es generell ratsam, für Online-Dienste immer die Zwei-Faktor-Authentifi­zierung (siehe unten) zu verwenden. Dadurch wird für einen Hacker das erbeutete Passwort quasi wertlos.

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Im Kaffeehaus sollte man bei öffentlich­en WLAN-Netzwerken misstrauis­ch sein

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