KI soll Covid erlauschen
Forscher arbeiten an Softwareprogrammen, die Corona am Husten erkennen
Smartphone-Apps. Lungenrasseln, Kurzatmigkeit, trockener Husten – Ärzte haben längst typische Symptome für eine Covid-19-Erkrankung definiert. Schon bald könnte Künstliche Intelligenz (KI) behilflich sein, der schwierigen Diagnose „Harmlose Erkältung oder doch gefährliche Corona-Infektion?“einen Schritt näher zu kommen: Deutsche Forscher arbeiten an einer App, die genau das aus Unregelmäßigkeiten in Atmung und Sprache heraushören kann.
Wie das funktionieren soll? Wenn wir eine uns bekannte Person die Stiege hinauf steigen hören, erkennen wir am Geräusch, wer da kommt. Wie ein menschliches Gehirn lernt auch die Software, Mutationen anhand akustischer Signale zu erfassen. Wobei die KI aber mit einer großen Anzahl von Audioproben gefüttert werden muss – von Leuten, die positiv auf Corona getestet wurden sowie solchen, mit einem negativen Befund. Die Software identifiziert anschließend selbstständig typische Symptome, die auf eine Infektion schließen lassen. Nicht weniger als 4.000 Merkmale soll das Programm der Firma
Audeering in Gilching bei München erkennen können. Entdeckt die KI Unregelmäßigkeiten, kommt erst die Warnung und dann die Aufforderung zum Arzt zu gehen.
Ein ähnliches CoronaProjekt der Universität Cambridge zeigt das Potenzial des Ansatzes: Bei 17.000 Tonaufnahmen lag die Software in 80 Prozent der Fälle richtig.