„Zu viele tägliche Neuinfektionen“
Spezialist Wenisch sieht Ampel positiv und warnt vor Stigma
Keine Angst vor Schulbeginn.
In Österreich gibt es derzeit aus Sicht des Infektiologen Christoph Wenisch „mit 200, 300, 400 Fällen, die pro Tag neu dazukommen“, viel zu viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Alles über 100 täglich neu gemeldete Infekte „ist zu viel für die Republik“, sagte der Leiter der Infektionsabteilung im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital Sonntag in der Ö3-Sendung
Frühstück bei mir. Die neue Corona-Ampel bewertet er positiv: Änderungen bei den Fallzahlen oder das Ausmaß der Kontrolle von Ausbrüchen seien damit leicht nachvollziehbar. Der Schulbeginn mache ihm keine Angst: „Corona ist keine Kinderkrankheit,
das ist etwas für Erwachsene.“Unter-10-Jährige seien nur in geringem Ausmaß betroffen, „ältere Kinder haben einen ganz milden Verlauf“. Kinder mit Fieber sollten nicht in die Schule gehen.
Wer heute an der Wirkung von Masken zweifle, halte an einem „archaischen Wissen“fest, sagte der Infektiologe:
„Im Februar wusste man nur, dass, wenn man erkrankt ist, das Risiko, andere anzustecken, mit Maske reduziert ist. Jetzt wissen wir, dass die Maske in beide Richtungen wirkt. Ich kann mich selbst schützen und andere schützen.“Als zusätzlichen Schutz empfahl Wenisch das Gurgeln mit Wasser – damit könne das Risiko, dass sich Viren auf den Mandeln ablagern und eine Infektion auslösen, reduziert werden. Und er warnte vor Langzeitschäden und der Stigmatisierung von Patienten und Gesundheitspersonal: „Mitarbeiterinnen von mir haben keinen Termin beim Frauenarzt bekommen, weil sie auf der Corona-Station arbeiten. “