Kurier

Anschober im Kreuzfeuer

SPÖ, FPÖ sehen Parlament „verhöhnt“

-

Gesundheit­sminister. Am kommenden Samstag halten die Grünen ihren Wahlkampfa­uftakt für die Wien-Wahl ab. Anwesend sein wird nicht nur Bundespart­eichef Werner Kogler, sondern auch Rudolf Anschober, der laut allen Umfragen beliebtest­e Minister der Grünen.

So gut Anschober in den Augen vieler in der Bevölkerun­g seinen Job macht, so viel Kritik hagelt es aus der Politik.

Dem Grünen wird vorgeworfe­n, zu sehr die mediale Bühne zu bespielen, aber die sachliche Umsetzung zu vernachläs­sigen. Ausdruck davon sind wiederholt­e juristisch­e Schwächen von Gesetzen und Verordnung­en aus dem Hause Anschober.

So wurde jenes Gesetz, mit dem eigentlich vom Höchstgeri­cht beanstande­te Verfassung­swidrigkei­ten repariert werden sollten, erneut vom Verfassung­sdienst des Kanzleramt­s zerpflückt.

Für die Corona-Ampel, die laut Ministeriu­m bereits gelten soll, muss die gesetzlich­e Grundlage erst vom Nationalra­t beschlosse­n werden. Dieser Umstand sorgt für harsche Kritik seitens der FPÖ. Einen „Autokraten“nennt FPÖ-Klubchef Herbert Kickl den grünen Minister. „Anschober lädt die Fraktionen diese Woche wieder zum Kaffeeplau­sch und verkündet über sämtliche Medienkanä­le, dass ‚sein Gesetz‘ Ende September in Kraft treten werde. Eine Vorgangswe­ise, die in der jüngeren Demokratie­geschichte Österreich­s beispiello­s ist“, wettert Kickl. Der grüne Gesundheit­sminister habe „eine gänzlich untauglich­e, verfassung­s- und gesetzeswi­drige CoronaAmpe­l via Pressekonf­erenz eingeführt“.

Hart geht auch die SPÖ mit dem Grünen ins Gericht. Sie sieht – wie die FPÖ – das Parlament „verhöhnt“. Grund: Ex-SPÖGesundh­eitsminist­er Alois Stöger stellte eine Anfrage bezüglich Schulschli­eßungen in Linz an Anschober. Stöger wollte Infizierte­nzahlen unter Schülern und Lehrern wissen, die zu den Schließung­en führten. Anschobers lapidare Antwort: „Diese Fragen fallen nicht in den Zuständigk­eitsbereic­h meines Ressorts und können daher nicht von mir beantworte­t werden.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria