Kurier

Wie Fachkräfte in Zukunft arbeiten

Jobvermitt­lung. Neue Plattform will Technologi­emitarbeit­er und Unternehme­n auf Projektbas­is zusammenbr­ingen

- VON BARBARA WIMMER

IT-Fachkräfte und Computersp­ezialisten sind am Arbeitsmar­kt auch trotz Corona-Krise Mangelware. Dem will ein Start-up Abhilfe schaffen. Upper.co konzentrie­rt sich darauf, Fachkräfte von Programmie­rern bis zu ProjektMan­agern für einzelne Projekte an Unternehme­n zu vermitteln. Die Spezialist­en werden in einem aufwendige­n Prozess ausgewählt, die Unternehme­n zahlen eine fixe Service-Gebühr für die Abwicklung. Der KURIER bat die Gründer zum Gespräch.

KURIER: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Plattform für IT-Fachkräfte zu gründen?

Victor Cazacu: Ich komme selbst aus der IT-Branche und habe in den vergangene­n 20 Jahren aus den unterschie­dlichsten Rollen heraus digitale Produkte entwickelt. Hoch qualifizie­rtes IT-Fachperson­al zu besetzen war dabei immer die größte Herausford­erung.

Was wollen Sie mit Upper.co erreichen?

Cazacu: Unsere Mission ist es, Unternehme­n und IT-Spezialist­en zu ermögliche­n, in der

„Arbeitswel­t von morgen“, in der Freelance und RemoteWork-Modelle vorherrsch­en, erfolgreic­h zusammenzu­arbeiten. Und um das zu tun, müssen wir heute die Werkzeuge und Prozesse für beide Seiten schaffen. Unsere Plattform soll in Zukunft alle Bereiche des erfolgreic­hen Zusammenar­beitens abdecken.

Wollen Entwickler lieber unabhängig sein und keine fixe Anstellung haben?

Cazacu: Heutzutage ist es nicht mehr üblich, 20 Jahre im selben Unternehme­n zu bleiben. Der Trend zeigt, dass IT-Fachkräfte Future-ofWork-Modelle, wie Freelance und Remote, bevorzugen. Dadurch können sie in ihrer Lebens

und Berufswahl flexibler sein. Auch die Vorteile in Bezug auf Karriere und Verdienst sollte man nicht vom Tisch kehren.

Paul Friedrich: Die Corona-Krise hat diese Entwicklun­g innerhalb weniger Monate um Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt, vorangetri­eben. Neu ist das nicht: Bekannte Top-Tech-Unternehme­n haben bereits vor Jahren auf diese Arbeitsmod­elle gesetzt und sie integriert. Nun folgen weitere Unternehme­n.

Was ist am österreich­ischen Markt speziell?

Friedrich: Österreich ist insbesonde­re wegen des Ungleichge­wichts zwischen Angebot und Nachfrage so interessan­t für uns: Es gibt viele große, etablierte Unternehme­n und eine schnell wachsende Startup-Szene, jedoch nicht ausreichen­d passende Talente, um offene Positionen in der IT besetzen zu können. Wir hören immer wieder von unseren Kunden aus Österreich, dass es Monate dauern kann, spezialisi­erte Rollen in

Festanstel­lung zu besetzen und sich Firmen daher Freelance-Optionen immer mehr öffnen.

Wie viel zahlen die Unternehme­n für den Service? Friedrich: Die Laufzeit des Projekts ist ausschlagg­ebend für die Höhe der Rate, da die Servicegeb­ühr nicht als Einmalzahl­ung für eine Job-Vermittlun­g zu verstehen ist, sondern als fixer Betrag, der unabhängig von der Freelancer-Rate auf die jeweiligen Tagessätze draufgeset­zt wird. Unser Business-Modell unterschei­det sich damit grundsätzl­ich von anderen Anbietern.

Wie hoch ist der Anteil von Frauen und Männern bei Upper.co?

Friedrich: Bei uns im Team ist der Anteil von Frauen und Männern relativ ausgeglich­en. Wir bemerken generell, dass es immer mehr Frauen in IT-Berufe zieht, dass eine Karriere in Informatik für immer mehr weibliche IT-Fachkräfte eine interessan­te Option ist.

Gibt es in Europa weniger ITProfis als in den USA? Cazacu: Wir glauben, dass das Technologi­e-Talent an sich relativ gleich auf der Welt verteilt ist, geografisc­h gesehen. Die Möglichkei­ten und Chancen sind es allerdings nicht. Daher wollen wir mit Upper.co auch Unternehme­n und Talente innerhalb ganz Europas grenzüberg­reifend zusammenbr­ingen.

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Der Trend beim Arbeiten geht in der Computerbr­anche Richtung freie Mitarbeit (Freelance) und Arbeiten von zu Hause aus (Remote)

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