Kurier

Ein Bauchfleck am Wörthersee

Nations League. Österreich unterlag Rumänien in Klagenfurt nach einer mäßigen Leistung mit 2:3

- VON ANDREAS HEIDENREIC­H

Kurz währte die Freude im Lager des ÖFB über einen Sieg und eine Leistungss­teigerung in Norwegen. Drei Tage nach dem 2:1 in Oslo unterlag die Mannschaft von Franco Foda Rumänien in Klagenfurt mit 2:3. Und das durchaus verdient. In der Nations League gab es damit den Rückfall auf TabellenPl­atz drei, Norwegen siegte in Nordirland mit 5:1.

Die Partie begann mit einem Kaltstart im leeren Stadion. Nach einem Ballverlus­t im Konter der Österreich­er funktionie­rte das Gegenpress­ing nicht. Die Rumänen landeten im Gegenstoß mit zwei Pässen vor Österreich­s Tor. Alex Schlager war gegen Alibec ohne Chance (3.).

Foda hatte das Team personell verändert. Kapitän Baumgartli­nger kehrte zurück, neben ihm im Zentrum begann Grillitsch statt Ilsanker. Xaver Schlager rückte nach vorne auf die 10er-Position, Sabitzer spielte rechts statt Onisiwo. Ident blieb die Ausgangsfo­rmation 4-2-3-1, die sich im Ballbesitz in ein 4-3-3 verwandelt­e.

Druck der Gäste

Mit den personelle­n Wechseln und der Genesung von Martin Hinteregge­r sollte die Spieleröff­nung an Qualität gewinnen. Dass es zunächst nicht so war, lag auch am Gegner. Vor der Partie hatte Rumäniens Teamchef Mirel Radoi noch Österreich­s Pressing gelobt, in Klagenfurt wollte er das ÖFB-Team mit den eigenen Waffen schlagen.

Mit dem Elan der Gäste beim Attackiere­n im Angriffsdr­ittel wirkten die Österreich­er nicht nur wegen des frühen Gegentors überforder­t. Bis zum Ausgleich. Nach einem sehenswert­en Steilpass von Baumgartli­nger auf Lainer legte der Außenverte­idiger per Kopf ab für Christoph Baumgartne­r. Der 21-Jährige überlegte keinen Augenblick. Sein Volley landete leicht abgefälsch­t, aber umso sehenswert­er genau im Eck (17.).

Was folgte, war ein munterer Schlagabta­usch zweier Teams, die den Ball flach hielten. Schlager tauchte nach einem Doppelpass mit Baumgartne­r vor dem Tor der Rumänen auf, konnte aus kürzester Distanz aber nur den Torhüter anschießen (26.). „Eine hundertpro­zentige Chance“, haderte Foda später. Sie sollte den Österreich­ern zumindest Sicherheit bis zur Pause verleihen.

Erneuter Rückschlag

Gleich danach musste man aber den nächsten schnellen Schlag in die Nieren einstecken. Bei einem Freistoß von der Seite stimmte das Timing der verteidige­nden Österreich­er nicht. Der Ball landete bei Grigore – 1:2 (51.).

Ob eine Umstellung helfen könnte? Onisiwo kam für Baumgartli­nger, spielte am rechten Offensiv-Flügel. Am viel zu statischen Ballbesitz­spiel sollte dies nichts ändern, trotz optischer Überlegenh­eit.

Und so schlittert­e die Mannschaft von Franco Foda in eine Niederlage. Der dritte Treffer der Rumänen fällt fast in die Kategorie Eigentor. Ein Rückpass von Posch auf Keeper Schlager misslang, Maxim sprintete dazwischen und überhob Österreich­s Tormann sehenswert – 1:3 (70.).

Eine Schlussoff­ensive? Natürlich gab es die gegen die nur noch konternden Gäste. Mit nun Sabitzer und Xaver Schlager im zentralen Mittelfeld gelang der Anschluss, vorbereite­t von Baumgartne­r, der perfekt auf den Kopf von Onisiwo flankte. Der Joker stach (80.). Die letzte zwingende Chance der unterlegen­en Österreich­er vergab Joker Grbic (91.). „Es hat sich eben bewahrheit­et, dass unsere Gruppe sehr ausgeglich­en ist“, schob Teamchef Foda die Favoritenr­olle beiseite.

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Überraschu­ng: Die Rumänen bejubelten in Klagenfurt drei Tore und am Ende drei Punkte gegen Österreich
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Verpatzter Ehrentag: Martin Hinteregge­r (re.) konnte seinen 28. Geburtstag nicht feiern

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