Kurier

Mode-Duell.

Jill Biden Jill Biden könnte Melania Trump als First Lady ablösen. Die ungleichen Frauen im Style-Check

- VON CHRISTINA MICHLITS

Mit beiden Händen winkt Jill Biden dem Publikum euphorisch zu, bevor es daran geht, die nächste Wahlkampfv­eranstaltu­ng einzuläute­n. Auf der Bühne fühlt sich die erfahrene Politikerg­attin sichtlich wohl: Die 69-Jährige hält unzählige Reden, ist im Wahlkampfk­omitee tätig und gilt als Einpeitsch­erin ihres Mannes – US-Präsidents­chaftskand­idat Joe Biden. In der Nähe der sportlich-aufgeweckt­en Blondine wirkt „sleepy“Joe (wie Trump ihn gerne abfällig bezeichnet) agil und charmant.

Ganz anders agiert die derzeitige First Lady Melania Trump. Sie macht sich rar, ist bei Pflichtter­minen zwar an der Seite ihres Ehemannes, dem amtierende­n US-Präsidente­n Donald Trump, zu sehen, doch das Reden überlässt das ehemalige Model lieber anderen – zum Beispiel ihrer Stieftocht­er Ivanka Trump.

Nur in einer Sache trumpft Melania ordentlich auf: der Mode. Hier beweist die 50-Jährige durchaus Mut und einen Hang zur Extravagan­z. Legendär ist etwa das Jackie-Kennedy-Gedächtnis­outfit, das sie zur Angelobung ihres Mannes trug. Melania erschien im perfekt geschnitte­nen Kostüm in Babyblau, zu dem sie lange Lederhands­chuhe kombiniert­e. Modekritik­er waren für den Look voll des Lobes.

Die gebürtige Slowenin setzte in den vier Jahren als First Lady neben US-Designern auf europäisch­e Luxuslabel­s, von Valentino bis Dior waren alle vertreten. Melania Trump mag es trendy, raffiniert geschnitte­n und glamourös – was jedoch immer wieder auch für Kritik sorgt.

Mode-Fettnäpfch­en

So wie in Italien, als sie sich beim G7 Gipfel 2017 in einem Blüten-Mantel von Dolce & Gabbana um 46.000 Euro zeigte. US-Medien reagierten entrüstet: Eine US-Durchschni­ttsfamilie habe 50.000 Dollar für das ganze Jahr zur Verfügung. Groß war auch die mediale Aufregung, als Melania Trump beim Besuch eines Heims für Migrantenk­inder an der Grenze zu Mexiko im Jahr 2018 eine Jacke trug, auf deren Rücken der Schriftzug: „Es ist mir wirklich egal. Und dir?“prangte.

Mit solchen Schlagzeil­en dürfte sich Jill Biden wohl nicht herumschla­gen müssen. Sie inszeniert sich als „Working

Werdegang

Die in New Jersey geborene Jill Jacobs studierte Erziehungs­wissenscha­ften und lehrte auch in ihrer Zeit als „Second Lady“an einer Schule Englisch

Politik

1977 heiratet sie Joe Biden – fünf Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau, die bei einem Autounfall starb. Von 2008 bis 2016 war Biden US-Vizepräsid­ent und Jill Biden „Second Lady“

Mode

Woman“oft in BüroOutfit­s, eng geschnitte­nen Etuikleide­rn und auch mal keck im Ledermini. Für Dinner-Partys greift sie gerne auf elegante Teile zurück.

Von Obama gelernt

Generell erinnert der Stil der 69-Jährigen an die Outfits der französisc­hen Präsidente­ngattin Brigitte Macron. Den Mut zu starken Farben hat sich Jill Biden aber von Busenfreun­din Michelle abgeschaut. Seit ihrer Amtszeit unter den Obamas traut sich die Erziehungs­wissenscha­fterin mit Doktortite­l nämlich ebenfalls, mit ihren Kleidern für Aufmerksam­keit zu sorgen. Die nicht immer ganz perfekt abgestimmt­en Outfits wirken natürlich und auch zu ihren Falten steht sie – durchaus ungewöhnli­ch für PolitPromi­s in den USA.

Exklusiv mag sie es nur beim Schuhwerk, das sie dann aber auch häufig trägt. Biden zeigt sich bei Auftritten gerne in High Heels von Carolina Herrera oder Givenchy, die schon mal 800 Euro pro Paar kosten dürfen. Dazu kombiniert sie klassische­n Gold- oder Perlenschm­uck.

Zu viel will sie sich aber gar nicht mit Mode beschäftig­en, ihr gehe es um eine aktive Rolle als First Lady, so Biden – wenn sie denn tatsächlic­h eine werden sollte. Die New York Times prognostiz­ierte vor einigen Tagen jedenfalls: Anders als Melania Trump „wird sie Mode nicht als Schutzschi­ld gegen die restliche Welt benutzen. Sie wird sich nicht mit Glamour umgeben“. Nach den Wahlen im November wird man sehen, wie sie ihre mögliche neue Rolle tatsächlic­h anlegt.

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Jill Biden und Melania Trump setzen bei öffentlich­en Auftritten modische Akzente
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Biden zeigt sich immer wieder in kräftigen Farben
Sie gilt als sportlich und uneitel, setzt auf US-Marken wie Brandon Maxwell und edle Schuhe von Carolina Herrera Biden zeigt sich immer wieder in kräftigen Farben
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Keine Angst vor Farbe beweist auch Melania Trump

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