Kurz sagt Après-Ski für die Wintersaison ab
Kanzler Sebastian Kurz kündigt bei Slowenien-Besuch an, dass er die Skisaison retten will
Wieder unterwegs. Mit einer Schrecksekunde für Sebastian Kurz startete seine erste Auslandsreise seit sechs Monaten. Janez Janša streckte dem Kanzler zur Begrüßung die Hand entgegen. Einschlagen oder nicht? Kurz zögerte, bot die Ellbogen-Begrüßung an, doch der slowenische Ministerpräsident flüsterte ihm zu, dass das slowenische Protokoll Händeschütteln vorsehe. Also schlug Kurz dann doch ein.
Wissend, dass diese Geste für Diskussionen sorgen werde, ging Kurz gleich in die Offensive: „Unsere Hände wurden vor und nach dem Handshake desinfiziert. Mein Team und ich mussten am Vortag einen Corona-Test machen, auch das verlangte das slowenische Protokoll.“
Insofern scheint das Händeschütteln zwischen den Regierungschefs gefahrlos gewesen zu sein.
Ob es ein richtiges Signal ist, ist eine andere Frage. Da sollte das Protokoll vielleicht „Hausverstand“einsetzen.
Skifahren „sichern“
Sonst war das erste bilaterale Treffen „business as usual“, abgesehen von einer Bergtour auf die Triglav-Nordwand, nach der Janša Kurz als „ausgezeichneten Bergsteiger“bezeichnete. Auch bei der Pressekonferenz demonstrierten der slowenische Ministerpräsident und Kurz in der Migrationsfrage sowie in der Bekämpfung
der Corona-Krise Gleichklang. In der Frage der Anerkennung der deutschen Volksgruppe in Slowenien existieren noch viele Hürden.
Dann gab Kurz einen überraschenden Einblick, wie es mit der WintertourismusSaison in diesem Jahr weitergehen könnte. Auf die Frage, ob man die Winterskisaison nicht absagen sollte, um infolge keine Schulen wegen zu hoher Infektionszahlen schließen zu müssen, sagte er: „Ich würde nicht gerne die Schulen und die Wirtschaft gegeneinander ausspielen.“Die Schule laufe heuer „anders ab“, aber es sei „wichtig, dass sie stattfindet“.
Das eingeführte Prozedere in den Schulen sei zwar
„für viele Kinder und Eltern eine Belastung“. Es habe aber das „Ziel, dass die Schulen geöffnet bleiben und nicht ein neuerlicher Lockdown stattfinden muss“.
Mit Blick auf die Skisaison meinte der Kanzler: „Hier geht es um sehr viele Arbeitsplätze.“Zugleich betonte er, dass man „alles tun“werde, damit Skifahren heuer „sicher möglich“sein werde. Entsprechend werde es etwa Après Ski heuer „so nicht geben“.
Details wollte der Kanzler aber nicht nennen, er verwies auf Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), die schon bald ein Konzept vorlegen würden.