9.500 Mal ist nix passiert
Vom Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic bis zum Formel-1-Piloten Sergio Pérez, von 25 Basketballstars der NBA bis zum französischen SkiweltcupSiegläufer Alexis Pinturault – Promis aller Sportarten waren schon Covid-19-infiziert. Und mit jenen Top-Fußballern, die von Klubs aus den Top-Ligen in Italien, Spanien, Deutschland, England, Frankreich bisher namentlich als „positiv“gemeldet wurden, ließe sich eine hochkarätige Europa-Auswahl bilden.
Aktuell befindet sich Kylian Mbappé, der zur Zeit als der Spieler mit dem weltweit höchsten Markwert (= 180 Millionen Euro) gilt, bei Paris SG als einer von sieben Stars des
Champions-League-Finalisten in Quarantäne. Rapids belgischer Gegner in der Qualifikation zur neuen Champions League wird in Gent auf Kapitän Vadis Ojidja-Ofoe wegen des Virus verzichten müssen.
Geheim
Auch Spieler österreichischer Bundesligaklubs wurden bekanntlich schon mit einem unerfreulichen Testergebnis konfrontiert. Die Betroffenen sind den Medien großteils bekannt. Nur werden hierzulande aus Datenschutzgründen die Namen nicht genannt. Gut so.
Zumal es Fanatiker geben soll, die nur auf Munition warten, um Spieler des Gegners in diversen Foren verspotten, diffamieren und attackieren zu können. Was die Öffentlichkeit im Land der Geheimräte aber durchaus wissen kann:
Dass von den 10.000 seit Anfang August geplant gewesenen Spielen immerhin 9.500 anstandslos über diverse Profioder Provinzbühnen gebracht wurden. Und dass der Fußball somit – wie es ÖFB-Chefjurist und Generalsekretär Thomas Hollerer formuliert – NICHT die befürchtete Virenschleuder ist. Vielmehr trage das Kicken hinsichtlich Bewegung und sozialer Bedeutung zur körperlichen und mentalen Stabilität unter den über 300.000 Woche für Woche aktiven Spielern in Österreich bei.
Wobei in Corona-Zeiten wie diesen die Meisterschaften nicht vor deren letzter Runde zu optimistisch gelobt werden dürfen. Zahlreiche Klubs, darunter auch jene mit der meisten Tradition und den meisten Fans, bangen um ihre Existenz. Parallel zu gelb blinkender Corona-Ampel, die drastische Zuschauereinschränkung bedeutet, rutschen sie tief in rote Zahlen. Die Rücklagen sind aufgebraucht. Womit es den Vereinen ähnlich ergeht wie vielen Corona-bedingt auf Kurzarbeit reduzierten oder joblosen Bürgern. Und sich das Mitleid Letzterer in Grenzen halten wird.
Gagen-Irrtum
In Österreich heißt’s, dass Kicker ohnehin viel zu viel verdienen. Eine ewige Kritik, die sich erhärtet, wenn ausgehend von Marko Arnautovic (kolportierte 200.000-Euro-Wochenlohn in China) und David Alaba (laut Sport-Bild jährlich beim FC Bayern) oberf lächlich verallgemeinert wird.
Die Hauptdarsteller der obersten heimischen Liga kommen (in ihren verletzungsbedingt immer kürzer werdenden Karrieren) derzeit im Schnitt auf 8.000 Euro monatlich. Und wenn man die Spieler von LigaKrösus Red Bull Salzburg in der Berechnung ausklammert, weiß Spielergewerkschafter Gernot Zirngast, „dann sind’s bestenfalls 5000 Euro brutto“.
Dort, wo man es als Tabellenzehnter in der vergangenen Saison im Gagenranking sogar auf Platz fünf brachte, kann es auch nach Pandemie-Ende nur noch g’sunden, ehrlichen Amateursport zum Nulltarif geben.
In Mattersburg.