Was reimt sich auf Moria? . . .
. . . nix. Nichts. Man kann sich einfach keinen Reim auf Moria machen und auf das, was dort geschieht. Griechenlands größtes Flüchtlingscamp, in dem 12.000 Menschen seit geraumer Zeit vor sich „hindarben“. Unerträglich genug. Dann der Lockdown.
Und jetzt ein Großbrand. Was denn noch. Alarmstufe Rot.
Rot wie das Herz, das es jetzt endlich zu öffnen gilt. Im Raum steht, geflüchtete Menschen aus Moria nach Österreich zu holen. In der Bevölkerung gäbe es durchaus den Wunsch und großen Willen für eine Aufnahme und menschenwürdige Unterbringung einer gewissen Anzahl von Menschen auf der Flucht. Aber seitens der Regierung besteht nichts als eisenharter Widerstand.
Nehmen wir einmal an, es ginge um 100 geflüchtete Kinder, unbegleitet und schutzlos. Wenn’s jetzt heißen würde „Lasst uns 100 giftige Kobras aus Indien aufnehmen“, ja . . . da wäre ich dann doch eher skeptisch. Oder „Lasst uns 100 schlecht gelaunte Schwerverbrecher aus Guantanamo Bay aufnehmen“, auch da würde ich auch gern noch mal eine runde Pro und Contra abwägen wollen, man will ja kein Spielverderber sein. Aber 100 Kinder aus einem menschenunwürdigen brennenden Flüchtlingslager?! Da muss man doch nicht lange nachdenken. Diese Kinder sind unschuldig, so wie alle Kinder (Ok, außer Kevin von „Kevin allein zu Haus“, der war echt eine Grätzn.). Rechtliche Möglichkeiten bestünden, reguläre Asylverfahren wären möglich, alles gesetzeskonform! Aber um das zu googeln, bräuchte man einen Laptop, und den hat nicht jeder. Oder hat vergessen, ob er jemals einen hatte oder . . . wie auch immer, es geht hier nicht um Links oder Rechts, es geht hier um Menschenleben. Mir persönlich ist wurscht, welche Partei das möglich macht, Hauptsache es geschieht. Und zwar schnell. Alarmstufe Rot. Roter wird’s nicht.
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