Kurier

Neue Universitä­t zu klein gedacht

- VON JOSEF ERTL

Das ist es: In Linz soll der „Hotspot der Digitalisi­erung“(Meinhard Lukas) entstehen, an der neuen Universitä­t soll „Europas Avantgarde der Digitalisi­erung“forschen und lehren. Die angekündig­te Technische Universitä­t kann daher weder eine neue Fakultät der alten, neuen Kepleruniv­ersität noch ein weiterer Aufguss der in Österreich bereits bestehende­n Technische­n Universitä­ten sein. Mittelmaß gibt es hierzuland­e genug, wir brauchen europäisch­e und weltweite Spitzenfor­schung. Um ihrer Vision gerecht zu werden, sollte die neue Uni auch nicht Technische Universitä­t Linz heißen. Ein veralteter Begriff.

Um großes Neues zu schaffen, braucht es Geld und Raum. Die angekündig­ten 150 Millionen sind schön, aber zu wenig. Die ETH Zürich, an der man sich orientiere­n will, verfügt über ein Budget von 1,765 Milliarden Euro, das Polytechni­kum Lausanne mit seinen 11.000 Studenten über 878 Millionen, die TU München über 975 Millionen (43.000 Studierend­e). Dass die notwendige­n Gebäude der neuen Uni am Campus der Kepleruniv­ersität errichtet werden sollen, mag für den Start 2024 reichen, aber nicht für 2050 oder für 2074. Damit die neue Universitä­t ein wirklicher Wurf wird, sollten die weltweit besten Leute aus den Digitalisi­erungsund KI-Bereichen als Berater für ihre Gründung und Ausrichtun­g geholt werden. Wir brauchen dringend die Expertise von außen.

josef.ertl@kurier.at

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