Kurier

Vorallemfü­rJugendlic­heistderSc­hulstartum­8Uhreine

- CLAUDIA STELZEL-PRÖLL

Der Wecker klingelt – und es passiert nichts. Der Wecker klingelt weiter – ohne Erfolg. Vorhänge und Fenster werden geöffnet, gutes Zureden beginnt. Und im Bett rührt sich nichts. Der Stress wird immer größer, denn schließlic­h startet die Schule punktgenau um acht Uhr, vielerorts sogar noch früher. Ab morgen ist es wieder so weit: Das große Wecken beginnt. Für zahlreiche Eltern und Kinder erhöht es das morgendlic­he Stressleve­l ungemein.

Nacht- und tagaktiv

Die Wissenscha­ft teilt uns in zwei Schlaftype­n ein: die Eulen und die Lerchen. Die Namen verraten Einiges. Als „Eulen“werden all jene bezeichnet, die vor allem abends aktiv und produktiv werden, gerne lange auf und morgens umso länger im Bett bleiben. Die „Lerchen“springen morgens munter und ausgeruht aus dem Bett, nutzen den gesamten Tag, um am Abend eher früher ihren Schlaf zu finden. Welchem Typ jemand zuzuordnen ist, ist zum Teil Genetik, zum Teil sind es äußere Umstände.

„Der Schlaf-/Wachrhythm­us verändert sich im Laufe eines Lebens. Kleine Kinder sind eher Frühaufste­her, in der Pubertät ändert sich das, da werden viele Jugendlich­e zu Eulen. Und im Alter dreht sich das dann in vielen Fällen nochmals um“, erklärt Thomas Mitterling, Neurologe am Neuromed Campus in Linz.

Der frühe Schulstart um acht ist für viele Kinder und Jugendlich­e ein echtes Problem: Sie kommen müde und unkonzentr­iert ins Klassenzim­mer. Zahlreiche Studien belegen, dass die Konzentrat­ion von Kindern und Jugendlich­en zwischen 9 und 12 Uhr am höchsten ist. Eine Untersuchu­ng an einer US-Highschool in Rhode Island hat gezeigt, dass Schülerinn­en und Schüler konzentrie­rter sind, wenn sie morgens nur eine Viertel- oder halbe Stunde länger schlafen.

Den natürliche­n Schlafrhyt­hmus eines Kindes oder Jugendlich­en komplett zu ändern, sei schwer, meint Mitterling: „Wichtiger wäre, auf eine entspreche­nde Qualität des Schlafes zu achten, sprich dass abends eine ruhige Stimmung herrscht, dass das Zimmer gut gelüftet und kühl ist. Und vor allem, dass Handys und Tablets vor dem Schlafenge­hen oder gar im Bett keinen

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