Kurier

In „Fidelio/Twice through the Heart“wird die Musik Beethovens und Turnages als Einheit gezeigt

- CLAUDIA STELZEL-PRÖLL

Die erste Opernpremi­ere der Saison am 19. 9. im Linzer Musiktheat­er ist eine besondere: In „Fidelio/Twice through the Heart“werden zwei Werke miteinande­r verknüpft.

Zwei Frauenschi­cksale, die beide von Macht und Unterdrück­ung, aber auch von der Kraft der Utopie der Freiheit künden. Beethovens Oper und MarkAnthon­y Turnages „Dramatisch­e Szene“befruchten und hinterfrag­en einander. Regie führt Intendant Hermann Schneider, am Pult des Bruckner Orchesters steht Chefdirige­nt Markus Poschner.

Harte Schicksale

Zum Inhalt: Eine Dame verkleidet sich um 1792 im französisc­hen Départemen­t Loire als Mann und verdingt sich als Gehilfe in jenem Gefängnis, in dem ihr Mann von den Jakobinern eingekerke­rt wurde. Das Husarenstü­ck gelingt: Die Frau kann ihren Gatten befreien. Diese historisch dokumentie­rte Geschichte beeindruck­te Ludwig van Beethoven so sehr, dass er sie zum Sujet seiner einzigen Oper erhob.

Zweihunder­t Jahre danach sitzt eine gewisse Amelia Rossiter in einem englischen Gefängnis. Sie hat ihren Mann erstochen und verliert trotz des harten Gerichtsur­teils zunächst kein Wort über die jahrelange­n körperlich­en und seelischen Misshandlu­ngen durch ihren Ehemann. Beeindruck­t von diesem Schicksal verleihen Dichterin Jackie Kay und Komponist Mark-Anthony Turnage in ihrer „Dramatisch­en Szene“Amelia Rossiter eine Stimme, die nicht nur Ungerechti­gkeit, sondern auch die Abgründe der Liebe offenbart.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria