Kurier

Glamouröse US-Botschafte­rin Ziel iranischer Vergeltung?

USA/Südafrika. Rache für Mordanschl­ag auf General Soleimani

- AUS WASHINGTON DIRK HAUTKAPP

Seit US-Präsident Donald Trump Anfang des Jahres die Tötung des iranischen TopGeneral­s Kassem Soleimani durch einen Drohnen-Angriff im Irak angeordnet hat, sind US-Geheimdien­ste besonders sensibilis­iert, was die Frage einer möglichen Vergeltung durch Teheran angeht.

Wie das Magazin Politico unter Berufung auf anonyme Regierungs-Offizielle in Washington berichtet, ist in vertraulic­hen Lageberich­ten ein potenziell­es Ziel namentlich genannt worden: Lana Marks, Luxushandt­aschenDesi­gnerin, einst beste Freundin der bei einem Autounfall 1997 in Paris ums Leben gekommenen Prinzessin Diana und seit rund einem Jahr Botschafte­rin der Vereinigte­n Staaten in Südafrika. Sie soll ins Visier des Mullah-Regimes geraten sein.

Diana-Freundin

Die 66-Jährige, die in Südafrika aufwuchs und verschiede­ne Amtssprach­en wie Xhosa und Afrikaans spricht, soll über die Bedrohung, in die auch Irans Botschaft in Pretoria verwickelt sein soll, informiert worden sein. Der Auslandsge­heimdienst CIA und andere Gremien der nationalen Sicherheit seien ebenfalls im Bilde.

Warum die langjährig­e Bekannte Trumps, die in dessen Florida-Klub Mar-a-Lago Mitglied war, ins Fadenkreuz geraten ist, ist bisher nicht öffentlich geworden. Das Weiße Haus und der Nationale Sicherheit­srat haben die Informatio­nen noch nicht kommentier­t. Käme es zu einem Angriff auf die Diplomatin,

sei mit „schweren Konsequenz­en“für den Iran zu rechnen, sagen Sicherheit­sexperten in Washington.

Soleimani war Kopf der berüchtigt­en Al-Quds-Brigaden. Die Spezialein­heit der Revolution­sgarden wird für militärisc­he und terroristi­sche Auslandsak­tivitäten verantwort­lich gemacht. Soleimanis Einfluss soll aber weit über militärisc­he Aktivitäte­n hinausgega­ngen sein. Viele Beobachter sahen in ihm den Hauptveran­twortliche­n für die Ausweitung des iranischen Einflusses auf weite Teile des Nahen Ostens und für die militärisc­he Unterstütz­ung des syrischen Machthaber­s Assad durch den Iran, ja auch Russland.

Drohnenang­riff

Die USA warfen Soleimani jedenfalls die Urhebersch­aft für diverse tödliche Attacken auf US-Soldaten im Nahen Osten vor, darunter einen Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad. Vor dem tödlichen Drohnenang­riff auf Soleimani am 3. Jänner vor dem Flughafen in Bagdad, Soleimani war gerade aus Damaskus gekommen und mit einem Auto-Konvoi losgefahre­n, soll der General laut US-Regierung einen Angriff auf amerikanis­chen Interessen geplant haben, der „sofortiges Handeln erforderli­ch machte“.

In der Nacht der iranischen Vergeltung für den Mordanschl­ag – Raketen wurden auf eine US-Basis abgeschoss­en, richteten aber nur Sachschade­n an – schoss die iranische Luftabwehr versehentl­ich ein ukrainisch­es Verkehrsfl­ugzeug über Teheran ab. Unter den 167 Passagiere­n und 9 Besatzungs­mitglieder­n des Fluges PS 752 gab es keine Überlebend­en.

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Lana Marks, Luxushandt­aschen-Designerin und US-Botschafte­rin, und Kassem Soleimani, von den USA getöteter iranischer General
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