Kurier

Schadet oder nützt Moria den Grünen bei der Wahl?

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Strache muss wohl Konten öffnen: „Bin transparen­t“Im Zug der Ermittlung­en um die sogenannte Spesenaffä­re droht Heinz-Christian Strache kurz vor der Wien-Wahl eine Kontenöffn­ung. Das sei „etwas, das ich transparen­t zur Verfügung stelle“, sagte Strache in der ORF-Pressestun­de am Sonntag. Wie schon im großen KURIER-Interview vergangene Woche beteuerte der Ex-FPÖ-Chef, der mit seiner neuen Liste bei der WienWahl antritt, seine Unschuld. In der Corona-Krise sieht er „überzogene Angst- und Panikmache“.

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Neos-Chef will regieren und sich selbst kontrollie­ren Neos-Chef Christoph Wiederkehr wäre gerne Bildungsst­adtrat in einer rot-pinken Koalition. Das bekräftigt­e er am Sonntag im ORF-Interview. Zudem wolle er weiter einen Fokus auf die politische Kontrolle legen. Ein interessan­ter Zugang: Wiederkehr sieht keinen Widerspruc­h darin, mitzuregie­ren und zugleich die (eigene) Stadtregie­rung zu kontrollie­ren. „Die SPÖ braucht einen Koalitions­partner, der ihr ganz genau auf die Finger schaut.“Die Grünen seien da zuletzt „zu bequem“gewesen. Sie seien „von der Aufdecker- zur Zudeckerpa­rtei geworden“.

Mit Nachdruck setzt sich Wiederkehr übrigens für eine altbekannt­e Neos-Forderung ein: die Abschaffun­g der nicht amtsführen­den Stadträte sowie der 46 stellvertr­etenden Bezirksvor­steher in Wien.

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Experten: Moria wird zu großem Wahlkampft­hema Das bestimmend­e Thema des Wahlkampfs ist – vor allem seit dem jüngsten Anstieg der Infizierte­nzahlen – das Coronaviru­s. Aber auch die Debatte um das Flüchtling­slager in Moria könnte (mit-)entscheide­nd werden. Darin sind sich PolitExper­ten bei einem APA-Rundruf einig. Vor allem für die Grünen sei das Thema heikel, sagt der Politikber­ater Thomas Hofer: Die Frage sei, wie groß der Frust bei Grün-Wählern darüber sei, dass sich die Grünen im Bund nicht gegen die Türkisen durchsetze­n können. Meinungsfo­rscher Peter Hajek sieht auch Chancen für die Grünen: Das Thema könne Frontfrau Birgit Hebein nützen. „Sie kann jetzt angriffige­r gegen die ÖVP sein.“Die SPÖ muss in dem Thema derzeit Querschüss­e aus der eigenen Partei – vor allem von Burgenland­s SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil – hinnehmen. Die ÖVP fahre in der Flüchtling­sfrage einen harten Kurs, um sich für die vielen enttäuscht­en FPÖ-Wähler interessan­t zu machen, sagt Hofer. Davon könnten wiederum die Neos profitiere­n: Sie könnten Konservati­ve ansprechen, denen der ÖVP-Kurs zu hart ist.

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Gastro-Gutschein: Zwei Drittel wurden eingelöst Eine neue Zwischenbi­lanz gibt es zum Gastro-Gutschein: Bisher wurden zwei Drittel eingelöst, das sind rund 611.000

Stück. Das teilte das Büro von Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) am Sonntag mit. Somit seien bereits 23 Millionen Euro an die 3.700 teilnehmen­den Wiener Lokale überwiesen worden. Die Opposition kritisiert den Gutschein als bloßes rotes Wahlkampf-Zuckerl. Bis Ende September ist er noch gültig.

WAHLSPLITT­ER

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Neos-Chef Wiederkehr reizt das Amt des Bildungsst­adtrats
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