Künstliche Intelligenz misst Krankheitsverlauf
IBM entwickelt Algorithmus
Maschinelles Lernen.
Der Schauspieler Michael J. Fox, bekannt aus der 80er-Trilogie „Zurück in die Zukunft“, leidet seit seinem 30. Lebensjahr an Morbus Parkinson. Im Jahr 2000 hat er die Michael-J.-Fox-Stiftung für Parkinson-Forschung (MJFF) gegründet, die Mittel für die Erforschung der neurodegenerativen Erkrankung sammelt und verteilt. Erst unlängst hat die Stiftung gemeinsam mit dem IT-Konzern IBM ein System auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, das erkennen soll, wie fortgeschritten eine Erkrankung bereits ist.
Symptome unsichtbar
Da sich Parkinson bei vielen Patienten durch unterschiedliche Symptome äußert, ist es für Ärzte oftmals sehr schwierig zu beurteilen, in welchem Stadium sich der jeweilige Betroffene genau befindet.
Vor allem, wenn er medikamentös behandelt und seine Symptome dadurch „gedämpft“werden. Das soll sich in Zukunft ändern. Auch wenn etwa die
Bewegungsabläufe eines Patienten durch die Medikation verbessert und sein typisches Zittern (Tremor) gelindert wird, soll der Algorithmus das „wahre Ausmaß“der Erkrankung erkennen.
Parkinson verstehen
Patienten reagieren zudem unterschiedlich auf ihre Medikation. Während der eine besonders empfänglich für die Behandlung ist, spürt der andere nur geringe Linderung – auch wenn sie im gleichen Stadium sind. Diese Unterschiede zu identifizieren, ist Ziel des Algorithmus.
Trainiert wird das Modell mit Patientendaten, die von der MJFF gesammelt wurden. Nicht nur kann mithilfe der künstlichen Intelligenz die individuelle Behandlung verbessert werden, sie dient in erster Linie dazu, die Erkrankung besser zu verstehen. IBM hofft, den Algorithmus in Zukunft auch bei Alzheimer und amyotropher Lateralsklerose (ALS) anwenden zu können.