Hoffnungsträger Schnelltests
Entwicklung. Rasche Antigen-Tests könnten das Arsenal an Nachweismethoden bald erweitern. Ein Überblick
40 Millionen Antigen-Schnelltests pro Monat: Diese Menge will Roche ab Ende September monatlich auf den Markt bringen. Ab wann Österreich beliefert wird, ist noch offen. Bis Jahresende sollen die Kapazitäten verdoppelt werden. Nach rund 15 Minuten ist auf einem Teststreifen das Ergebnis ablesbar, ein Labor ist nicht notwendig. „Der Test wird nicht an Privatpersonen verkauft, er richtet sich an niedergelassene Ärzte, Labore und Apotheken“, sagt Philipp Teper von Roche. Medizinisch geschultes Personal muss den Abstrich nehmen, so wie auch bei dem Test der Firma nal von minden, der an der WU zum Einsatz kam.
„Für Antigen- und Antikörper-Tests gibt es derzeit bereits mehr als zehn unterschiedliche Anbieter, und es werden laufend mehr“, sagt Monika Vögele, Generalsekretärin des Verbandes der Arzneimittel-Vollgroßhändler (Phago). „Derzeit sind für Antigen-Tests aber noch zu wenige firmenunabhängige Daten verfügbar“, betont Georg Mustafa; Präsident der Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin. Deshalb führen die AGES, Krankenhäuser oder Labore momentan eigene Überprüfungen der Angaben der Hersteller zur Nachweisgenauigkeit der Tests durch – das Gesundheitsministerium will mit einer neuen Verordnung eine solche Validierung verpflichtend machen. Doch Mustafa betont auch: „Wir setzen große Hoffnung in diese Tests, sie sind aber nur eine Ergänzung zu den PCR-Tests.“Das sagt auch Molekularbiologe Michael Wagner, Uni Wien, einer der Entwickler des PCRGurgeltests: „Antigen-Tests sind keine Konkurrenz zu PCR-Tests – die sind der Goldstandard. Es wird damit keine absolute Sicherheit geben können. Aber vor einer Veranstaltung kann ich damit mögliche Superspreader herausfinden.“