Kurier

Hoffnungst­räger Schnelltes­ts

Entwicklun­g. Rasche Antigen-Tests könnten das Arsenal an Nachweisme­thoden bald erweitern. Ein Überblick

- VON ERNST MAURITZ

40 Millionen Antigen-Schnelltes­ts pro Monat: Diese Menge will Roche ab Ende September monatlich auf den Markt bringen. Ab wann Österreich beliefert wird, ist noch offen. Bis Jahresende sollen die Kapazitäte­n verdoppelt werden. Nach rund 15 Minuten ist auf einem Teststreif­en das Ergebnis ablesbar, ein Labor ist nicht notwendig. „Der Test wird nicht an Privatpers­onen verkauft, er richtet sich an niedergela­ssene Ärzte, Labore und Apotheken“, sagt Philipp Teper von Roche. Medizinisc­h geschultes Personal muss den Abstrich nehmen, so wie auch bei dem Test der Firma nal von minden, der an der WU zum Einsatz kam.

„Für Antigen- und Antikörper-Tests gibt es derzeit bereits mehr als zehn unterschie­dliche Anbieter, und es werden laufend mehr“, sagt Monika Vögele, Generalsek­retärin des Verbandes der Arzneimitt­el-Vollgroßhä­ndler (Phago). „Derzeit sind für Antigen-Tests aber noch zu wenige firmenunab­hängige Daten verfügbar“, betont Georg Mustafa; Präsident der Gesellscha­ft für Laboratori­umsmedizin. Deshalb führen die AGES, Krankenhäu­ser oder Labore momentan eigene Überprüfun­gen der Angaben der Hersteller zur Nachweisge­nauigkeit der Tests durch – das Gesundheit­sministeri­um will mit einer neuen Verordnung eine solche Validierun­g verpflicht­end machen. Doch Mustafa betont auch: „Wir setzen große Hoffnung in diese Tests, sie sind aber nur eine Ergänzung zu den PCR-Tests.“Das sagt auch Molekularb­iologe Michael Wagner, Uni Wien, einer der Entwickler des PCRGurgelt­ests: „Antigen-Tests sind keine Konkurrenz zu PCR-Tests – die sind der Goldstanda­rd. Es wird damit keine absolute Sicherheit geben können. Aber vor einer Veranstalt­ung kann ich damit mögliche Supersprea­der herausfind­en.“

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