Verluste im Halbjahr für RLB Oberösterreich
Der Periodenverlust vor Steuern der Bank betrug 216 Millionen Euro
Bilanz. Es war nicht nur, aber in erster Linie, die CoronaPandemie, die der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) im ersten Halbjahr 2020 Bauchweh – und damit Verluste – bereitete. Coronabedingte Marktturbulenzen, Abwertungen bei den „at equity“bilanzierten Beteiligungen (vor allem bezüglich Raiffeisenbank International und voestalpine) und Risikovorsorgen wie jene in Höhe von 30 Millionen Euro für die insolvente Wirecard sorgten für das negative Ergebnis.
Konkret betrug der Periodenverlust vor Steuern 216 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen Vorsteuergewinn von 132,7 Mio.
Euro. Das Betriebsergebnis kam bei minus 83,1 Millionen Euro zum Liegen (nach plus 131,6 Mio.). Ohne das Ergebnis der „at equity“bilanzierten Unternehmen (dies sind laut RLB-OÖ rund 164,4 Millionen Euro) würde das Betriebsergebnis laut Bankchef Heinrich Schaller jedoch „klar im Plus liegen“.
Die Risikovorsorgen machten heuer -72,5 Millionen Euro (nach +7,9 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres) aus. Die gestiegenen Risikovorsorgen würden jedoch „kein Problem“darstellen, so Schaller.
Die Quote Not leidender Kredite (non performing loans) liegt bei 2,43 Prozent. Die RLB-OÖ gehe hier „von einer gewissen Steigerung“bis Ende des Jahres sowie 2021 aus. Wie hoch diese ausfallen werde, ließe sich noch nicht abschätzen.
Das Finanzierungsvolumen im Kreditgeschäft wuchs im ersten Halbjahr um 1,1 Milliarden auf 24,6 Mrd. Euro an. Die Bilanzsumme
stieg per 30. Juni 2020 gegenüber Ende 2019 um acht Prozent auf 47,9 Milliarden Euro.
„Momentaufnahme“
Das Halbjahresergebnis sei ein „Spiegelbild der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen“, resümiert Schaller. Es handle sich um eine „Momentaufnahme“. Diese Einmaleffekte, die sich auf das Halbjahresergebnis auswirken, seien „verkraftbar“– weil man davon ausgehe, dass die operative Geschäftsentwicklung weiter positiv verlaufe und die Beteiligungsunternehmen RBI und voestalpine sich bei wirtschaftlichem Aufschwung „rasch“erholen werden.