Kurier

„Fußball-Ischgl“

- VON GÜNTHER PAVLOVICS guenther.pavlovics@kurier.at

Die UEFA nennt es „Pilotproje­kt“, es soll der Startschus­s für die Rückkehr der Zuschauer sein – das SupercupSp­iel zwischen dem FC Sevilla und Bayern München. Der bayrische Ministerpr­äsident Markus Söder fürchtet ein „FußballIsc­hgl“, wenn so viele Menschen nach Budapest fliegen und Fußballpar­ty feiern. In Sevilla wollten aber nur 500 Fans eine der 3.000 angebotene­n Karten. In München waren es hingegen immerhin 2.100.

Bayern-Trainer Hansi Flick schmeckt die Rolle des Versuchska­ninchens nicht. Diese haben die Salzburger schon eingenomme­n: Sie dürfen in einem Land spielen, das im Lockdown ist. In der neuen Saison wurden bislang alle Europacup-Duelle in einem Spiel entschiede­n. Nur ein Spiel zwischen Tel Aviv und Salzburg an einem normalen, halbwegs coronafrei­en Ort hätte vernünftig geklungen. Nur verkauft der europäisch­e Verband nun auch schon die Rechte für die letzte Ausscheidu­ng vor dem Beginn der Gruppenpha­se. Also wird zweimal gespielt, darunter einmal in einem Land im Lockdown, weil die Corona-Fälle in Israel explodiert­en.

Ungarn ist in Deutschlan­d als Hochrisiko­gebiet eingestuft. Nicht aber in Österreich, wo es nicht einmal für Israel eine Reisewarnu­ng gibt. Das ist aber hohe Politik. Dennoch ist sie um nichts besser als niedere monetäre Motive der UEFA.

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