Regenwälder können sich schnell regenerieren
Junge Wälder erreichten nach 20 Jahren rund die Hälfte der Biomasse alter Wälder
Hoffnung.
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Gehen tropische Wälder verloren, wird auch das in den Bäumen gebundene Kohlendioxid freigesetzt. Und das befeuert den Treibhauseffekt und damit den Klimawandel.
Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Junge Wälder nehmen CO2 schneller auf. Woher man das weiß? Österreichische Forscher haben das jetzt in einer Studie im Fachjournal Forest Ecology and Management herausgearbeitet.
Dazu muss man wissen, dass es seit bald 30 Jahren den Regenwald der Österreicher in La Gamba in Costa Rica gibt. Generationen von heimischen Forschern haben dort wichtige Erkenntnisse gewonnen. So hat Florian Oberleitner im Rahmen seiner Masterarbeit an der Uni Wien seit dem Jahr 1968 aufgenommene Luft- und Satellitenbilder studiert und das Alter von Wäldern in der Nähe der Tropenstation La Gamba bestimmt. In zwölf Wäldern – zwischen fünf und 55 Jahre alt – wurden alle Bäume bestimmt und vermessen. Dann wurde der gespeicherte Kohlenstoff berechnet. Vier Jahre später wiederholte Carola Egger in ihrer Masterarbeit an der BOKU die Messungen und analysierte die Veränderungen.
Jetzt ist gewiss: Tropische Wälder können sehr schnell nachwachsen. „In der Umgebung von La Gamba geht es auch im Vergleich zu anderen Regenwäldern besonders schnell, da es hier mit mehr als 6.000 mm pro
Jahr wirklich viel regnet“, weiß Peter Hietz vom Institut für Botanik der Universität für Bodenkultur Wien. „Immerhin erreicht die Biomasse in den jungen Wäldern nach bereits 20 Jahren etwa die Hälfte der in alten Wäldern gemessenen. Das bedeutet, dass jeder Hektar jungen Waldes in den ersten Jahrzehnten etwa 14 Tonnen CO2 pro Jahr aufnimmt und langfristig im Holz der Bäume speichert.“Junge Wälder seien also ein wichtiger Kohlenstoffsenker.