Kurier

Erste Sporthalle für Döbling?

Rennen statt trennen. Bezirksche­f Daniel Resch (ÖVP) legt Pläne vor

- VON STEFANIE RACHBAUER

Vorstoß. Bezirksvor­steher Daniel Resch (ÖVP) will einen ausgedient­en Mistplatz umfunktion­ieren.

Der 19. Bezirk hat exakt 13 große Sportfläch­en im Freien sowie 15 Turnsäle und Bewegungsr­äume in Schulen. Aber eine Sporthalle gibt es dort nicht. Oder besser gesagt: Noch nicht.

Geht es nach Bezirksvor­steher Daniel Resch (ÖVP), soll auf dem Gelände des vor drei Jahren geschlosse­nen Mistplatze­s zwischen der Leidesdorf­gasse, der Krottenbac­hstraße und der S-BahnTrasse eine Sporthalle gebaut werden. Wie diese aussehen könnte, hat er von einem Wiener Architektu­rbüro ausarbeite­n lassen. Dem KURIER liegen die Pläne vor.

Und die sehen Folgendes vor: In der Halle und auf ihrem Dach sind Sportfelde­r – unter anderem zum Fußball-, Volleyball- und Basketball­spielen – geplant. Darunter: überdachte Parkplätze für mehr als 60 Autos. Sowohl

Vereine, als auch Privatpers­onen könnten die Felder mieten, so die Idee.

„Die Halle hätte einen unglaublic­hen Mehrwert für den Bezirk und für die Stadt“, sagt Resch im Gespräch mit dem KURIER. Immerhin sei die bestehende städtische Sportinfra­struktur chronisch überlastet.

Flächenwid­mung läuft

Dass Resch jetzt mit diesen Plänen vorprescht, hat zwei Gründe. Erstens: den Umstand, dass die zuständige Magistrats­abteilung 21 derzeit den Flächenwid­mungsplan für den früheren Mistplatz überarbeit­et. Das Grundstück gehört der Stadt und ist aktuell als gemischtes Betriebsba­ugebiet gewidmet.

Die SPÖ hat das Areal als möglichen Standort für einen neuen Gemeindeba­u auserkoren. Daher steht eine Umwidmung in ein Wohngebiet im Raum.

Resch sieht dafür keinen Bedarf. Er strebt eine Widmung als Sportfläch­e an. „Der Zeitpunkt, das HallenProj­ekt anzugehen, ist aufgrund des laufenden Widmungsve­rfahrens ideal“, sagt der ÖVP-Politiker.

Ganz neu ist sein Vorhaben übrigens nicht: Im Jahr 2017 (als der Mistplatz unter anderem geschlosse­n wurden, weil Anrainer über Lärmbeläst­igung geklagt hatten) schlug die Bezirks-FPÖ dem damaligen Sport-Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) auf dem Areal eine Mehrzweckh­alle mit Sportfläch­en

und Coworking-Spaces vor. „Ich baue auf dieser Idee auf“, räumt Resch ein.

5 Millionen Euro Kosten

Und der zweite Grund? Der ist im laufenden Wahlkampf zu finden. In diesem will Resch nämlich insbesonde­re auch jüngere Wähler ansprechen: „Es braucht diese Halle gerade für Jugendlich­e.“

Mailath-Pokorny schätzte die Kosten für den Bau einer Mehrzweckh­alle übrigens auf fünf Millionen Euro. Diese Summe, so Resch, solle die Stadt nun bereitstel­len. Als Betreiber kämen für den Bezirksche­f sowohl die Stadt, als auch ein Privater (der die Halle von der Stadt pachtet) infrage. „Ich lade gerne alle zu Gesprächen ein“, sagt Resch.

Erst wird aber noch das Bezirkspar­lament über das Projekt befinden: In der morgigen Sitzung wird über einen entspreche­nden Antrag der ÖVP dazu abgestimmt.

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In der Halle und auf dem Dach sind Sportfelde­r geplant, darunter mehr als 60 Parkplätze. Dafür braucht es aber noch eine Widmung
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Resch: „Die Halle hätte einen unglaublic­hen Mehrwert“

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