Kurier

„Streaming ist keine Blase“

Medientage. Heute startet das Branchentr­effen, per Video dabei ist TVNOW-Chef Henning Tewes Programm

- VON NINA OBERBUCHER

TV. Rund eineinhalb Jahre sind seit dem Tod des deutschen Modedesign­ers Karl Lagerfeld vergangen. Wie die Berliner Produktion­sfirma Ziegler Film mitteilte, ist nun eine Miniserie über sein Leben geplant. Im Mittelpunk­t sollen die Anfänge seiner Karriere stehen sowie seine Freundscha­ft mit Yves Saint Laurent, die sich im Laufe der Jahre zur Rivalität wandelte. Wo die Serie zu sehen sein wird und wer den Modezaren spielen wird, ist noch nicht bekannt.

Wer behält bei all den Streamingd­iensten noch den Überblick? Das ist eine der Fragen, um die es bei den Österreich­ischen Medientage­n geht, die heute starten (siehe Infobox unten). Am Podium sitzen sollte eigentlich auch

Fachkongre­ss

Bei den Österreich­ischen Medientage­n treffen jedes Jahr Branchenve­rtreter aus dem Inund Ausland aufeinande­r. Der Fachkongre­ss findet heute (Mittwoch) und Donnerstag am Erste Campus in Wien statt, coronabedi­ngt ohne freien Ticketverk­auf und mit begrenzter Gästezahl

Livestream

Die Veranstalt­ung wird heute und morgen, jeweils ab 9.30 Uhr, auf horizont.at sowie auf puls24.at gestreamt. ORFIII überträgt an Tag eins bis 13 Uhr

Henning Tewes. Wegen der Einstufung Wiens als Risikogebi­et sind einige Teilnehmer aus Deutschlan­d aber nun per Live-Schaltung bzw. mit einer Video-Botschaft dabei.

Tewes ist Co-Geschäftsl­eiter von TVNOW, dem Streamingd­ienst der RTL Mediengrup­pe. Sorge, dass Konsumente­n mit den Entwicklun­gen im Video-on-Demand-Bereich nicht mitkommen, hat er nicht. „Streaming ist keine Blase, sondern in der Mitte der Gesellscha­ft angekommen. Corona war auf den Weg dorthin nochmals ein Beschleuni­ger“, sagt Tewes zum KURIER. „Inzwischen wissen immer mehr Menschen die Bequemlich­keit des Streamings zu schätzen, nach den jungen jetzt zunehmend auch die älteren Zielgruppe­n. Das wird sich so schnell nicht ändern. Außerdem gibt es bei den Zuschauern inzwischen die Bereitscha­ft, für gute Inhalte zu bezahlen, dafür leisten sich die Menschen auch mehrere

Abos. Und wir wollen das deutschspr­achige Abo sein.“

Dort finden sich aus dem Fernsehen bekannte RealityFor­mate wie „Der Bachelor“, hinter der Bezahlschr­anke aber auch US-Produktion­en wie die Serie „Schitt’s Creek“, die eben mit neun Emmys ausgezeich­net wurde. „Wir wollen der ,Mainstream­er‘ werden, also ein vielfältig­es Angebot für die Mitte der Gesellscha­ft bieten“, erklärt Tewes. Das Angebot wolle man weiter ausbauen, neben Rechten an der Europa League sowie der Europa Conference League soll auch eine Fiction-Offensive für zusätzlich­e Inhalte sorgen. In Arbeit sind etwa das Drama „Glauben“nach Ferdinand von Schirach unter der Regie von Daniel Prochaska sowie die Serie „Unter Freunden stirbt man nicht“mit Iris Berben und Adele Neuhauser.

Wie man sich gegen den Streamingr­iesen Netflix durchsetzt und Kreative gewinnt? „Bei uns bekommen die Talente vor und hinter der Kamera keine internatio­nale Reichweite, aber über die Bertelsman­n Content Alliance eine riesige Reichweite in Deutschlan­d und kreativen Spielraum. Das wissen viele zu schätzen.“

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Kino.
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Emmy-Abräumer: Die Serie „Schitt’s Creek“bei TVNOW
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Tewes: „Es gibt Bereitscha­ft, für gute Inhalte zu bezahlen“

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