Die neue Chefin der Josefstadt
Krista Schipper leitet das größte Gefängnis des Landes
Josefstadt. Im Jahr 1839 als „Criminalgerichtsgebäude“von Kaiser Franz I. eröffnet, wurde die Justizanstalt Josefstadt, angeschlossen an das Landesgericht Wien, kontinuierlich ausgebaut und ist nun das größte Gefängnis Österreichs.
Bis Mai wurde es von Helene Pigl geleitet, im August übernahm die Juristin Krista Schipper. Das sind die vier großen Probleme, die sie nun anpacken muss:
• Überbelag Zu Spitzenzeiten waren in dem Gefängnis bis zu 1.200 Menschen inhaftiert, dabei ist es nur für 900 bis 1.000 ausgelegt. Aktuell sitzen in der
Josefstadt nur rund 960 Insassen ein. Coronabedingt wurden Haftantritte verschoben, um Platz für Quarantäne-Zonen zu schaffen.
• Sanierungsbedarf Das Mobiliar, die elektrischen Leitungen und die Bausubstanz insgesamt sind stark abgenutzt und nicht mehr zeitgemäß. Der Plan eines Neubaus wurde verworfen, die Generalsanierung wurde immer wieder verschoben – auch aktuell ist unklar, wann sie starten soll.
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Mangel bei Justizwache
Planstellen unbesetzt, besonders der Josefstadt fehlen Justizwachebeamte. Das Justizministerium hat im Mai eine Joboffensive mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro gestartet. Es sollen nicht nur die offenen Stellen besetzt, sondern auch 110 neue in der Exekutive geschaffen werden.
• Mangel an Medizinern Auch auf der Krankenstation und bei der Betreuung psychisch Kranker fehlt in der Josefstadt Personal: Sechs Arzt-Stellen sind seit Jahren offen – und das bei 61.000 Patienten im Vorjahr.