Kurier

Steigende Kosten für den Ökostrom

Energiewen­de. Wie viel Haushalte mehr zahlen, ist noch nicht bekannt

- VON ANDREAS ANZENBERGE­R

Die Energiewen­de ist nicht gratis. Der Ausbau erneuerbar­er Energieträ­ger bedeutet in Zukunft zusätzlich­e Kosten für die Haushalte. In einem ersten Schritt soll die Ökostromab­gabe der Haushalte von jährlich rund 90 Euro auf etwa 120 Euro steigen.

Wie hoch die Kostenstei­gerung in den weiteren Jahren sein wird, lässt sich laut Energieauf­sichtsbehö­rde E-Control derzeit noch nicht voraussage­n. Bekannt ist die Menge an Ökostrom, die insgesamt benötigt wird, um die vorgegeben­en Ziele zu erreichen, nämlich 37 Milliarden Kilowattst­unden.

Mehr Ökostrom

Derzeit werden laut E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer lediglich 10 Milliarden Kilowattst­unden an Ökostrom produziert. Die Ökostromab­gabe dafür beläuft sich aktuell auf 1,1 Milliarden Euro. Die Frage lautet nun: Wie viel Förderung ist notwendig, damit die fehlenden 27 Milliarden Kilowattst­unden Ökostrom finanziert werden können? Das hängt auch davon ab, wie viele Ökostroman­lagen ohne Förderung dazukommen. Eine Prognose dazu ist derzeit nicht möglich.

Wenn die geförderte Menge steige, werde sich das auf die Kosten auswirken, so E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschi­tsch. Allerdings werden die Preissteig­erungen erst in einigen Jahren wirksam: „Man muss erst einmal die Anlagen errichten.“

Die E-Control begrüßt den von Umweltmini­sterin Leonore Gewessler vorgelegte­n Entwurf zur Reform des Ökostromre­gimes. Der Wirtschaft entstehen dadurch keine zusätzlich­en Kosten. VP-Staatssekr­etär Markus Brunner sieht im Entwurf eine „gute Ausgangsba­sis, um unsere ambitionie­rten Klima- und Energiezie­le zu erreichen“. Verglichen mit 2018 ist der Anteil an Ökostrom am gesamten Stromverbr­auch im Vorjahr von 72 auf 78 Prozent gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür war der höhere Wasserstan­d in den Flüssen. Auch Windkraft und Fotovoltai­k haben zugelegt.

Etwa 60 Prozent des Strombedar­fs wird aus Wasserkraf­t erzeugt. 18 Prozent entfallen auf alle anderen Ökostrompr­oduzenten.

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Ziel der Regierung ist eine deutliche Anhebung der Ökostrompr­oduktion

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